Der EuroStoxx 50 setzte seine Talfahrt am Mittwoch mit zunehmender Geschwindigkeit fort, was den Anlegern zunehmend Sorgen bereitete. Eine bedeutende Unsicherheitsquelle stellt die bevorstehende Frist für einen Handelsvertrag zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union dar, die für zusätzliche Nervosität an den Märkten sorgt. Die Situation wird zusätzlich durch Gerüchte über eine mögliche Entlassung des US-Notenbankchefs Jerome Powell angeheizt, die für zusätzlichen Aufruhr unter den Investoren sorgen.
Am Ende des Handelstages musste der Leitindex der Eurozone einen Rückgang von 1,05 Prozent hinnehmen und schloss bei 5.298,07 Punkten. Im Gegensatz dazu zeigten sich die Indizes außerhalb der Eurozone widerstandsfähiger. Der SMI in Zürich konnte mit einem leichten Anstieg von 0,08 Prozent auf 11.910,81 Punkte überzeugen. Der FTSE 100 in London schloss mit einem marginalen Minus von 0,13 Prozent bei 8.926,55 Punkten und zeigte damit eine relative Stabilität im Vergleich zu den großen Verlusten im EuroStoxx 50.
Parallel dazu hat die Schweizer Regierung grünes Licht für einen Entwurf eines Handelsrahmenabkommens mit den USA gegeben. Die Verhandlungen werden fortgesetzt, in der Hoffnung, dass Präsident Donald Trump diesem zustimmen wird. Trump erwähnte in einer Erklärung, dass Gespräche mit Mitgliedern der Republikanischen Partei über eine mögliche Absetzung Powells stattgefunden haben. Jedoch schloss er eine umgehende Entlassung aus, es sei denn, es kommen schwerwiegende Verfehlungen im Rahmen der Sanierung der Zentrale der Federal Reserve ans Licht.
Auf der Unternehmensseite gab es ebenfalls bedeutende Entwicklungen. Insbesondere Renault stand im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, nachdem das Unternehmen seine Jahresprognosen in Erwartung trüberer Zeiten signifikant nach unten korrigiert hatte. Dieser Schritt führte zu einem dramatischen Kurssturz von 18,5 Prozent und wirkte sich auch negativ auf den gesamten Automobilsektor aus, was zu einem Verlust von 6,1 Prozent bei Stellantis führte. Im Technologiesektor erlitt ASML einen herben Schlag mit einem Verlust von 11,4 Prozent, trotz eines erfolgreichen zweiten Quartals voller neuer Aufträge; die gedämpften zukünftigen Erwartungen belasteten den Kurs.
Ein Lichtblick kam jedoch aus der Luxusgüterindustrie. Richemont, der renommierte Uhren- und Schmuckhersteller, berichtete von einem gestiegenen Umsatz in den Anfangsmonaten des Geschäftsjahres 2025/26, was vor allem durch positive Entwicklungen im asiatischen Markt unterstützt wurde. Dies führte zu einem Anstieg der Aktien in Zürich um 1,2 Prozent. In London konnte Diageo, der bekannte Spirituosenhersteller, einen Anstieg von 0,6 Prozent verzeichnen. Dies kam infolge der Nachricht, dass das Unternehmen künftig ohne die bisherige Konzernchefin Debra Crew einen neuen Weg einschlagen wird.