27. Juli, 2024

Märkte

Europas Börsen Nachlassen: Technologieaktien Unter Korrekturdruck

Europas Börsen Nachlassen: Technologieaktien Unter Korrekturdruck

Ein leichtes Bröckeln an den europäischen Aktienmärkten zeichnet sich nach einem positiven Wochenstart ab, insbesondere die Technologiebranche spürt den Gegenwind. Der gesamteuropäische Index EuroStoxx 50 notierte mit einem Minus von 0,85 Prozent bei 4705,93 Punkten zur Mittagszeit. Auch die nationalen Indizes mussten Verluste hinnehmen: der Cac 40 in Frankreich fiel um 0,34 Prozent auf 7663,79 Punkte und Londons FTSE 100 registrierte einen Rückgang von 0,1 Prozent auf 7567,32 Punkte.

Marktbeobachter Pierre Veyret von ActivTrades konstatiert eine zurückhaltende Anlegerstimmung im Zuge der anstehenden Veröffentlichung der US-Inflationszahlen. Experten spekulieren darüber, ob die Daten die Erwartungen erfüllen können. Die Volkswirte der Landesbank Helaba vermuten, dass der Trend zur Desinflation anhält, angestoßen von einem Basiseffekt aus Januar 2023, sehen aber keine signifikante Basis für eine Intensivierung der Zinssenkungsspekulationen.

Der Automobilsektor konnte derweil durch positive Nachrichten glänzen. Michelin verzeichnete trotz geringerer Absatzzahlen höhere Erlöse und ein gesteigertes operatives Ergebnis dank Preissteigerungen, was die Aktie um 8,1 Prozent steigen ließ. Analysten der UBS halten den Ausblick des Reifenherstellers für konservativ und sehen mögliche Chancen für zukünftiges Wachstum.

Ganz anders erging es den Technologiewerten. Die ASML-Aktie sank um 4,3 Prozent, während SAP einen Verlust von 3,2 Prozent erlitt. Der Sektor, der zuvor große Zugewinne erfahren hatte, sieht sich nun mit einer Welle der Gewinnmitnahmen konfrontiert. Auch eine angehobene Kurszielsetzung und eine Bestätigung der Kaufempfehlung durch Goldman Sachs konnten den Kurs von ASML nicht stützen.

Das Online-Apothekenunternehmen DocMorris erlebte ebenfalls ein Abrutschen um 5,7 Prozent. Der jüngste Anstieg wurde durch das elektronische Rezept in Deutschland getrieben, die UBS äußerte sich nun jedoch vorsichtiger hinsichtlich der zukünftigen Marktanteile, die das Unternehmen im deutschen Arzneimittelmarkt erreichen wird.