23. August, 2025

Märkte

Europäische Märkte widerstehen US-Tech-Korrektur: Anleger bleiben gelassen

Europäische Märkte widerstehen US-Tech-Korrektur: Anleger bleiben gelassen

Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich am Montag bemerkenswert resistent gegenüber den jüngsten Turbulenzen in der US-amerikanischen Technologiebranche. Zwar musste der EuroStoxx 50 nach anfänglichen Verlusten einen Rückgang von 0,59 Prozent hinnehmen und schloss mit 5.188,45 Punkten, was eine leichte Korrektur nach einem starken Anstieg seit Mitte Januar darstellt, der noch am Freitag zu einem beeindruckenden Höchststand seit der Jahrtausendwende geführt hatte. Der britische FTSE 100 schloss den Handelstag nahezu unverändert mit einem kleinen Plus von 0,02 Prozent bei 8.503,71 Punkten. Besonders erfreulich verlief der Tag für den Schweizer Markt: Der SMI stieg um 1,05 Prozent auf 12.416,61 Zähler, angetrieben durch Kursgewinne bei den defensiven Schweizer Blue Chips Nestlé, Novartis und Roche. In den USA kam die Tech-lastige Nasdaq unter Druck, ausgelöst durch Diskussionen über die hohen Bewertungen und Spekulationen um das chinesische KI-Start-up DeepSeek. Dessen neues, effizienteres KI-Modell könnte mit weniger leistungsstarken Chips auskommen und so für frischen Wind sorgen. Der VStoxx, der Volatilitätsindex für die europäischen Märkte, erlebte einen deutlichen Anstieg, bevor er später wieder nachgab. Trotz der Debatten um DeepSeek führen deren KI-Anwendungen die App-Store-Downloadcharts von Apple an. Branchenkenner weisen darauf hin, dass es sich dabei jedoch nicht um einen technologischen Durchbruch handelt. Dies könnte aber dennoch einen Anpassungsdruck auf die derzeitigen Bewertungsniveaus im Tech-Sektor ausüben. Die Schwäche der Nasdaq fand auch in Europa Widerhall: Der Tech-Index verlor 3,3 Prozent, wobei Unternehmen wie ASML und Infineon Spitzenreiter bei den Verlusten waren. Auch Schneider Electric und ABB erlebten Kursrückgänge von 9,5 beziehungsweise 5,9 Prozent. Ryanair trotzt derweil den Herausforderungen durch Boeings Lieferengpässe. Trotz gesenkter Passagierprognosen erzielte das Unternehmen kürzlich bessere Ergebnisse als erwartet. Die Ryanair-Aktie profitierte in Dublin von einem Anstieg um 3,2 Prozent. Ebenfalls positiv entwickelte sich der Kurs von Universal Music Group (UMG), dessen Anteilscheine um 7,4 Prozent zulegten, nachdem eine langfristige Partnerschaft mit Spotify bekanntgegeben wurde, die auch neue Abomodelle umfasst.