19. August, 2025

Märkte

Europäische Märkte verzeichnen leichte Gewinne vor Jackson Hole - Politische Unsicherheiten bleiben bestehen

Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten am Dienstag ein leichtes Plus, jedoch fehlte es an signifikanter Dynamik. Der Hauptgrund für die verhaltene Entwicklung ist die erwartete Rede von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der US-Notenbank, die im Rahmen des Notenbankertreffens in Jackson Hole stattfinden wird. Diese Ansprache wird erst am Freitag erwartet, was darauf hindeutet, dass das verhaltene Handelsgeschehen in den nächsten Tagen anhalten könnte.

Zur Mittagszeit konnte der EuroStoxx 50, der als bedeutender Leitindex der Eurozone gilt, einen Anstieg von 0,62 Prozent verzeichnen und notierte bei 5.468,48 Punkten. In der Schweiz legte der Swiss Market Index (SMI) um 0,58 Prozent zu und erreichte damit 12.242,82 Punkte. Auch der britische Markt entwickelte sich positiv, wobei der FTSE 100 um 0,34 Prozent auf 9.188,44 Punkte kletterte.

Auf globaler Ebene wirkt sich die politische Lage weiterhin dämpfend auf die Marktstimmung aus. Ein kürzlich stattgefundenes Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und hochrangigen europäischen Politikern brachte keine konkreten Ergebnisse hervor. Dennoch sind weitere Gespräche geplant, einschließlich solcher mit Moskau, was die weiterhin angespannte geopolitische Lage und damit das latente Risiko für die Marktentwicklung verstärkt.

Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Rohstoffsektor zuteil, der im Fokus der Anleger stand. Die Aktien des Bergbauunternehmens BHP stiegen um 2,2 Prozent. Matt Britzmann, Analyst bei Hargreaves Lansdown, hob hervor, dass trotz enttäuschender Gewinnzahlen die Dividenden des Unternehmens überzeugend blieben. Auch zyklische Sektoren wie die Automobilindustrie, Chemikalienhersteller und der Einzelhandel zeigten eine höhere Nachfrage, während defensive Sektoren, einschließlich der Pharmaindustrie, weniger Zuwächse verzeichnen konnten.

Im Rampenlicht standen die Aktien der Online-Apotheke DocMorris, die nach der Veröffentlichung ihrer Halbjahreszahlen erheblich an Wert verloren. Die Papiere fielen um über sieben Prozent. Analysten von UBS und der Baader Bank führten dies auf eine schwache Geschäftsentwicklung im Vergleich zum Konkurrenten Redcare zurück. Besonders bemerkenswert war der währungsbereinigte Umsatzanstieg von nur zehn Prozent bei DocMorris, während Redcare ein Wachstum von 27 Prozent erzielte. Im Rezeptgeschäft in Deutschland konnte DocMorris ein Wachstum von 40 Prozent verzeichnen, während Redcare beeindruckende 160 Prozent erreichte.