09. Mai, 2025

Märkte

Europäische Börsen weiter schwach: Technologiewerte belasten Märkte

Europäische Börsen weiter schwach: Technologiewerte belasten Märkte

Die europäischen Aktienmärkte standen auch am Mittwoch weiter unter Druck, besonders die Technologiewerte hielten sich nur schwer. Investoren zeigen sich vor den anstehenden Arbeitsmarktdaten aus den USA und der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed zurückhaltend, zumal der September traditionell ein schwacher Börsenmonat ist.

Der EuroStoxx 50 verlor 1,31 Prozent und schloss bei 4848,18 Punkten. Mit dem Verbleib nahe des 50-Tage-Durchschnitts halten sich jedoch charttechnisch orientierte Anleger an einem populären Indikator für kurzfristige und mittelfristige Trends fest. Auch außerhalb der Eurozone zeigte sich der britische FTSE 100 um 0,35 Prozent auf 8.269,60 Punkte rückläufig. Der Schweizer Leitindex SMI büßte 1,39 Prozent ein und fiel auf 12.176,17 Zähler.

Marktbeobachter Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets sprach von der 'Angst vor der zweiten Welle'. Bereits Anfang August erlebten die Märkte einen ähnlichen Kursrutsch, gefolgt von einer starken Erholungsphase. Investoren, die an die unbegrenzten Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) glauben, werden zunehmend skeptischer, besonders angesichts möglicher strengerer Regulierungen.

Der gesamteuropäische Sektorindex Stoxx Europe 600 Technology setzte seine Abwärtsbewegung mit einem Minus von 3,2 Prozent fort. Ein exemplarischer Fall sind die Nvidia-Aktien, die am Vorabend in New York fast zehn Prozent ihres Wertes einbüßten und dabei 280 Milliarden US-Dollar Börsenwert verloren. Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank wies auf die hohe Gewichtung des Technologiesektors hin, die das Gesamtbild der Aktienmärkte zunehmend von wenigen Werten abhängig mache. Nach den signifikanten Gewinnen der letzten Wochen sei eine Marktberuhigung zu erwarten, bevor der Aufwärtstrend im Zuge erwarteter Zinssenkungen fortgesetzt werden könnte.

ASML, eines der größten europäischen Börsenunternehmen, verlor nach dem Rückzug der Kaufempfehlung durch UBS fast sechs Prozent und rangierte am Ende des EuroStoxx. Das Unternehmen erlitt durch Analyst Francois-Xavier Bouvignies von UBS einen Dämpfer, der dem Halbleiterindustrie-Ausrüster weniger optimistische Ergebnissteigerungen zutraut.

Luxusgüterwerte wie Kering, LVMH und Richemont mussten Verluste zwischen zwei und fast sechs Prozent hinnehmen. Neben enttäuschenden Konjunkturdaten aus China, einem wichtigen Markt für Luxusgüter, belastete auch eine Senkung der Kursziele durch die US-Bank Morgan Stanley.

Telekommunikations- und Immobilienwerte hingegen entwickelten sich robust. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux sieht vor allem bei deutschen Immobilienaktien Chancen für eine überdurchschnittliche Kursentwicklung, gestützt auf den begonnenen Zinssenkungszyklus der Europäischen Zentralbank.