Der Devisenmarkt präsentierte sich am Dienstag äußerst volatil, wobei der Euro im Mittelpunkt des Interesses stand. In den frühen Morgenstunden konnte die Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar Kursgewinne verbuchen und stieg auf bis zu 1,1765 Dollar. Im Verlauf des Tages gab sie jedoch diese Gewinne wieder ab und notierte am Nachmittag bei einem Kurs von 1,1691 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) fixierte den Referenzkurs für den Euro auf 1,1718 Dollar, was einem leichten Rückgang im Vergleich zum Vortag entspricht. Dementsprechend war ein US-Dollar 0,8533 Euro wert. Trotz der täglichen Schwankungen zeigt der Euro seit Monatsbeginn eine bemerkenswerte Stabilität gegenüber dem Dollar.
Die derzeitigen Unsicherheiten in der globalen Handelspolitik wirken weiterhin belastend auf die Märkte. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei die jüngste Ankündigung der US-Regierung, Importzölle zu verschieben, die ursprünglich für diesen Mittwoch vorgesehen waren. Präsident Donald Trump hat die Umsetzung dieser Zölle auf den 1. August vertagt, was den Händlern zunächst eine gewisse Erleichterung verschaffte. Allerdings sind die Bedenken nicht völlig ausgeräumt, da Trump keine endgültige Zusicherung über den zukünftigen Kurs abgab und erklärte, offen für Vorschläge seiner Handelspartner zu sein.
Obwohl die Importzölle für viele Länder vorerst aufgeschoben wurden, bestehen weiterhin erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich der künftigen Handelsbeziehungen, insbesondere zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten. In Trumps Fokus stehen zunächst die Handelsbeziehungen mit Asien, wobei Japan mit der Einführung von 25-prozentigen Zöllen konfrontiert ist. Dennoch behält sich der Präsident eine flexible Haltung hinsichtlich des zeitlichen Rahmens und der Bedingungen dieses Ultimatums vor.
Thomas Gitzel, der Chefvolkswirt der VP Bank, analysierte, dass die Trump-Administration offensichtlich nicht an einer weiteren Eskalation des Handelskonflikts interessiert ist. Stattdessen scheinen sich die USA darauf zu konzentrieren, neue Zollvereinbarungen mit ihren Handelspartnern abzuschließen, was zweifellos mehr Zeit und Verhandlungen erfordert. Die Verschiebung der Frist dient dazu, den Druck auf die beteiligten Parteien zu erhöhen, und es wird mit einer Lösung im Fall der Europäischen Union gerechnet.
Die Europäische Zentralbank legte zusätzlich die Wechselkurse anderer bedeutender Währungen fest: Der Euro wurde bei 0,8632 britischen Pfund, 171,70 japanischen Yen und 0,9351 Schweizer Franken fixiert. Gleichzeitig verzeichnete der Goldpreis eine Abwärtsbewegung, und fiel am Nachmittag in London auf 3.302 Dollar je Feinunze, was einem Rückgang von etwa 33 Dollar im Vergleich zum Vortag entspricht.