Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar am Dienstag einen deutlichen Rückgang verzeichnet und fiel unter die Marke von 1,04 US-Dollar. Im New Yorker Handel notierte die Gemeinschaftswährung zuletzt bei 1,0355 Dollar, was nahe dem Tagestief liegt. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs mit 1,0393 Dollar fest, nach 1,0426 Dollar am Montag. Der US-Dollar kostete damit 0,9621 Euro.
Grund für den erstarkten Dollar sind besser als erwartete Konjunkturdaten aus den USA, die den Optimismus über die Wirtschaftslage stützen. Insbesondere verbesserte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor, der Einkaufsmanagerindex ISM verzeichnete einen stärkeren Anstieg als von Volkswirten prognostiziert. Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen, erläuterte, dass diese Entwicklungen, zusammen mit den Indikationen aus dem ISM-Industrieindex, auf einen weiterhin positiven Wirtschaftskurs der USA hindeuten.
Die US-Notenbank Federal Reserve hat zuletzt die Erwartungen einer baldigen Lockerung der Geldpolitik gedämpft. Der Arbeitsmarkt zeigt ebenfalls Stärke, wobei die Zahl der offenen Stellen im November überraschend angestiegen ist. Gleichzeitig spekulieren Anleger in der Eurozone auf eine baldige Zinssenkung, obwohl die Inflation in der Region erneut angestiegen ist. Laut Peter Vanden Houte von der ING Bank wird die EZB daher einen behutsamen Kurs in der Geldpolitik beibehalten. Die Inflation in Deutschland und Spanien liegt weiterhin über der Zielmarke der EZB, während Frankreich und Italien weniger starke Preissteigerungen verzeichneten.