27. Juli, 2024

Wirtschaft

EU verschiebt neue Nachhaltigkeitsstandards für Unternehmen

EU verschiebt neue Nachhaltigkeitsstandards für Unternehmen

In einer neuesten Entwicklung im Bereich der Wirtschaftsregulierung hat die Europäische Union eine Verschiebung bei der Annahme zusätzlicher Vorschriften für die Nachhaltigkeitsberichterstattung beschlossen. Die Vertreter der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments vereinbarten, die Implementierung der geplanten Standards um zwei Jahre zu verschieben. Dieser Schritt soll den Unternehmen mehr Zeit zur Vorbereitung gewähren und gleichzeitig deren Last in der Übergangsphase verringern.

Ursprünglich hatte die EU-Kommission geplant, bis Ende Juni 2024 ein erweitertes Regelwerk zu etablieren, das unter anderem spezifische sektorspezifische Informationen zusätzlich zu den allgemeinen Vorgaben verlangen sollte. Doch nun wird dieser Termin auf den 30. Juni 2026 verschoben, was ebenfalls für die auf bestimmte KMUs und Drittländerfirmen anzuwendenden Standards gilt.

Die Bemühungen um eine detaillierte Nachhaltigkeitsberichterstattung haben bereits mit der Verabschiedung des ersten Pakets an Vorschriften im Sommer 2023 begonnen. Diese werden ab dem Berichtsjahr 2024 von größeren EU-Unternehmen berücksichtigt und beinhalten grundlegende Indikatoren zu Klimaschutz, Energie- und Wasserverbrauch sowie zu den Liefer- und Wertschöpfungsketten.

Mit der schrittweisen Einführung der Berichtspflicht wird der Anwendungsbereich der Vorschriften auf immer mehr Unternehmen ausgeweitet, wobei die kleinsten Firmen von dieser Regelung ausgeschlossen bleiben. Erste Berichte von Nicht-EU-Unternehmen zum eigenen Geschäftsbetrieb werden frühestens im Jahr 2029 für das vorangegangene Jahr erwartet.

Die Zielsetzung hinter der erhöhten Transparenz in der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist zweigeteilt: Zum einen soll sie Investoren bei Entscheidungen unterstützen, zum anderen erhofft sich die EU, einen Anreiz für zusätzliche Investitionen zu schaffen. Diese sollen den Übergang zu einer nachhaltigen Ökonomie erleichtern und dazu beitragen, das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 zu erreichen.