Die Europäische Union hat einen bedeutenden Schritt in Richtung der Künstlichen Intelligenz vollzogen, indem sie eine umfangreiche Investition von etwa einer Milliarde Euro ankündigte. Diese strategische Finanzspritze zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit Europas gegenüber globalen Technologiemächten wie den USA und China signifikant zu stärken. Die bereitgestellten Mittel werden aus bestehenden europäischen Programmen umgeschichtet und hauptsächlich in zukunftsträchtige Projekte wie autonomes Fahren in urbanen Zentren und innovative, auf KI basierende Gesundheitszentren investiert. Zudem sollen Forschungsinitiativen gefördert werden, die Wissenschaftlern einen besseren Zugang zu leistungsfähigen KI-Rechenzentren ermöglichen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die transformative Kraft der Künstlichen Intelligenz hervorgehoben, indem sie betont, dass KI der Schlüssel zu intelligenteren, effizienteren und kostengünstigeren Lösungen in vielen Bereichen sei. Das übergeordnete Ziel der EU ist es, eine „AI-First“-Denkweise in allen wichtigen Wirtschaftssektoren zu etablieren, die von der Robotik bis zur Automobilindustrie reichen. Besonders im medizinischen Bereich werden große Fortschritte erwartet: Hier hofft man auf präzisere Diagnosen und effektivere Behandlungsmethoden, die gleichzeitig den administrativen Aufwand reduzieren könnten.
Die umfassende Strategie der Europäischen Union umfasst zudem Schlüsselbereiche wie Mobilität, Robotik, Ingenieurwesen, Energie und Umwelt sowie die Agrar- und Ernährungswirtschaft. Während einige Sektoren, darunter Finanzen und Tourismus, zunächst nicht in den Fokus der Investitionen gerückt werden, hat die EU die Möglichkeit in Aussicht gestellt, diese Bereiche bei Bedarf später zu integrieren. Die Auswahl der priorisierten Sektoren wurde durch einen Bericht des ehemaligen italienischen Premierministers Mario Draghi beeinflusst, der auf die Notwendigkeit hinwies, die europäische Innovationskraft zu stärken.
Ein zentraler Aspekt dieser Strategie ist die Verpflichtung, bei der Lösungsfindung verstärkt auf Künstliche Intelligenz zu setzen, dabei jedoch die potenziellen Risiken und ethischen Fragestellungen stets im Auge zu behalten. Trotz der weitreichenden Ambitionen sieht sich die EU-Kommission weiterhin kritischer Stimmen aus der Tech-Industrie gegenüber, die die EU-Regularien als hemmend für Innovationen betrachten. Mit ihrer neuen KI-Strategie hofft die EU, das kreative Potenzial der Künstlichen Intelligenz sowohl in der wirtschaftlichen als auch in der wissenschaftlichen Sphäre effektiver zu nutzen und dadurch einen nachhaltigen digitalen Fortschritt zu fördern.