23. Oktober, 2025

Politik

EU intensiviert Überwachung: Russische Diplomaten im Fokus der Beobachtung

Die Europäische Union hat beschlossen, ab dem kommenden Jahr verstärkte Maßnahmen im Umgang mit russischen Diplomaten zu implementieren, um die Gefahren von Spionage und Desinformation effektiver entgegenzutreten. Im Rahmen dieser neuen Regelungen sind russische Diplomaten verpflichtet, ihre Reisen zwischen den EU-Mitgliedstaaten mindestens 24 Stunden im Voraus anzumelden. Den einzelnen Ländern bleibt es zudem freigestellt, eine Genehmigungspflicht für diese Reisen zu etablieren, sodass im Bedarfsfall eine Reise verweigert werden kann.

Der Ausgangspunkt für diese Maßnahmen ist die Besorgnis, dass russische Offizielle in nachrichtendienstliche Aktivitäten verstrickt sind, die Moskaus militärische Operationen in der Ukraine unterstützen könnten. Dabei geht es insbesondere um das Verdrehen historischer Fakten über die Ukraine, die Verteidigung des russischen Angriffes sowie das Leugnen von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht. Bislang genossen russische Diplomaten weitgehend uneingeschränkte Bewegungsfreiheit innerhalb der EU, doch insbesondere osteuropäische Mitgliedstaaten drängten schon seit geraumer Zeit auf eine Verschärfung der Maßnahmen.

Im Hinblick auf mögliche Reaktionen Russlands besteht die Sorge, dass europäische Diplomaten in Russland ebenfalls mit Einschränkungen konfrontiert werden könnten. Die EU betont jedoch, dass Reisen innerhalb des jeweiligen Gastlandes nicht von der Meldepflicht betroffen sind. Die Maßnahmen stehen zudem im Einklang mit internationalen Abkommen wie dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen.

Zusätzlich zu den neuen Regelungen für Diplomaten umfasst das Maßnahmenpaket, das kurz vor einem EU-Gipfeltreffen in Brüssel am Donnerstag beschlossen wurde, auch Sanktionen, die darauf abzielen, Russlands Energieeinnahmen zu verringern. Dazu gehört ein vollständiges Importverbot für Flüssigerdgas, das ab 2027 in Kraft treten soll, ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Weitere Sanktionsmaßnahmen betreffen den Finanz- und Handelssektor und sind darauf ausgelegt, den ökonomischen Druck auf Moskau zu erhöhen.