20. Mai, 2024

Politik

Eskalation in Rafah: Massenflucht unter erschwerten Bedingungen

Eskalation in Rafah: Massenflucht unter erschwerten Bedingungen

Inmitten der militärischen Auseinandersetzung im Gazastreifen erlebt die Stadt Rafah nach jüngsten Erhebungen der Vereinten Nationen eine massive Fluchtbewegung. Über 100.000 Menschen haben seit der Offensive der israelischen Streitkräfte Zuflucht gesucht, wie das UN-Hilfswerk für Palästinenser UNRWA auf der Social-Media-Plattform X berichtete. Dort verdeutlichte man das Elend der Bevölkerung und betonte die Dringlichkeit einer umgehenden Waffenruhe. Abschließend wurde darauf hingewiesen, dass der Grenzübergang Rafah nach Ägypten weiterhin für Hilfsgüter unpassierbar bleibt, nachdem entsprechende Informationen auch von Seiten der palästinensischen Behörden bestätigt wurden.

Die Armee Israels bestätigte indes den anhaltenden Einsatz ihrer Truppen im östlichen Rafah und in Al-Saitun. Es gelang ihnen dort, mehrere Tunnelzugänge zu entdecken und in Gefechten in der Nähe des Grenzübergangs mehrere Widerstandszellen auszuschalten. Über Luftangriffe im Bereich Rafahs, von wo aus Attacken auf Israel verübt wurden, informierte ebenfalls das Militär. Diese zielten unter anderem auf den Grenzübergang Kerem Schalom, essenziell für die Verteilung humanitärer Güter in die Region. Ebenso wurde in Al-Saitun gegen vermeintliche Terroristen und Infrastruktur vorgegangen – innerhalb von 24 Stunden wurden etwa 40 Ziele im Gazastreifen bombardiert.

Anfang der Woche hatte das Militär die Bewohner des östlichen Rafahs zur Evakuierung aufgefordert. Schätzungen zufolge beherbergt Rafah nun mehr als eine Million Binnenvertriebene. Währenddessen warnen internationale Partner Israels, insbesondere die USA, vor gravierenden humanitären Auswirkungen durch die militärische Operation. Ziel Israels ist es, die Hamas als Reaktion auf jüngste Massaker auszulöschen und die unter Rafah vermuteten Führungskräfte, die mutmaßlich auch israelische Geiseln schützen, zu ergreifen.