Israel hat nach eigenen Angaben in den letzten 24 Stunden eine Reihe von Luftschlägen gegen Ziele der Hamas im Gazastreifen ausgeführt. Dabei sollen fast 100 Menschen ums Leben gekommen sein, wie die palästinensischen Gesundheitsbehörden am Freitag berichteten. Diese erneute Welle der Gewalt geschieht vor dem Hintergrund intensiver Bemühungen um einen Waffenstillstand, bevor der designierte US-Präsident Donald Trump sein Amt antritt. Bereits am Donnerstag waren israelische Vermittler zu Gesprächen nach Doha gereist, um Friedensverhandlungen fortzusetzen, die von katarischen und ägyptischen Mediatoren unterstützt werden.
Das Gesundheitsministerium in Gaza meldete, dass am frühen Freitag 27 Menschen ums Leben gekommen seien, nachdem am Tag zuvor bereits 71 Tote verzeichnet wurden. In Al-Mawasi, einer zuvor von den israelischen Behörden als humanitäre Schutzzone deklarierten Region, wurden hohe Verluste berichtet. Die israelische Armee gab bekannt, rund 40 Versammlungsorte und Kommandozentralen der Hamas getroffen zu haben. Dabei seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um zivile Opfer zu minimieren, darunter der Einsatz präziser Munition und Überwachungsflügen.
Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen wurde die Hamas beschuldigt, Kämpfer in zivilen Gebieten stationiert zu haben, auch in Gebäuden, die ehemals als Schulen genutzt wurden. Hamas weist die Vorwürfe zurück, die Zivilbevölkerung als Schutzschild zu missbrauchen. Die Bewohner von al-Bureij in Zentral-Gaza wurden aufgefordert, das Gebiet zu verlassen, um sich in eine humanitäre Zone in Sicherheit zu bringen, nachdem von dort Raketenangriffe ausgegangen seien.
Der Konflikt hatte im Oktober 2023 mit einem schweren Angriff der Hamas auf israelische Grenzgemeinden begonnen. Israel reagierte daraufhin mit einer militärischen Offensive gegen Gaza, mit dem erklärten Ziel, die Hamas zu vernichten. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums von Gaza kamen dabei 45.581 Menschen ums Leben.