In einem erneuten russischen Raketenangriff wurden in der zentralukrainischen Stadt Poltawa mindestens 41 Menschen getötet. Dies gab Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram bekannt. Weiterhin sind mehr als 180 Menschen verletzt worden, nachdem zwei ballistische Raketen das Gelände einer Hochschule sowie ein benachbartes Krankenhaus trafen.
Eines der getroffenen Gebäude ist das Institut für Kommunikation, welches erhebliche Schäden davontrug. Präsident Selenskyj betonte erneut die Dringlichkeit für westliche Verbündete, zügig Waffen zur Raketenabwehr zu liefern. In seiner Botschaft unterstrich er, dass die Ukraine dringend Flugabwehrsysteme und dazugehörige Raketen benötigt.
In den sozialen Netzwerken kursieren zunächst nicht überprüfbare Bilder, die Leichen vor einem stark zerstörten mehrstöckigen Gebäude zeigen. Dieses Gebäude soll das Militärinstitut für Telekommunikation und Informatisierung der Kiewer Polytechnischen Hochschule in Poltawa sein. Innenminister Ihor Klymenko zufolge konnten mindestens 25 Personen aus den Trümmern gerettet werden. In der benachbarten Wohngegend wurden zahlreiche Fenster durch die Druckwelle zerstört und Fassaden beschädigt.
Seit mehr als zweieinhalb Jahren verteidigt sich die Ukraine gegen die russische Invasion, wobei sie zunehmend auf westliche Militärhilfe angewiesen ist. Selenskyj fordert nahezu täglich eine stärkere Flugabwehr sowie reichweitenstarke Raketen, um auch russische Ziele im Hinterland zu treffen.
Bereits am Morgen hatten die Behörden russische Luft- und Artillerieangriffe auf weiteres ukrainisches Gebiet gemeldet, bei denen es ebenfalls Tote und Verletzte gab. So schlugen in der Stadt Saporischschja Geschosse ein, die zwei Menschen töteten, darunter ein achtjähriger Junge, wie der Gebietsgouverneur Iwan Fedorow bestätigte.
In der Großstadt Dnipro wurde ein Mann durch Raketenbeschuss getötet und sechs weitere Personen verletzt. In der Region Sumy im Nordosten der Ukraine gab es Berichte über zahlreiche Einschläge russischer Fliegerbomben und Artilleriegeschosse, die drei Verletzte zur Folge hatten. Die Region Sumy ist strategisch wichtig, da durch sie der Nachschub für die ukrainischen Truppen bei ihrer Offensive im russischen Gebiet Kursk läuft.