Erneut erschüttert ein mutmaßlich religiös motivierter Anschlag Deutschland. Ein 24-jähriger Afghane fuhr mit einem Fahrzeug gezielt in eine Gruppe von Demonstranten in München. Bei dem Vorfall wurden insgesamt 36 Menschen verletzt, einige davon schwer. Die Ermittler gehen derzeit von einem islamistischen Motiv aus und ordneten Untersuchungshaft wegen des Verdachts auf 39-fachen versuchten Mord an. Bundeskanzler Olaf Scholz wird in München erwartet, um den Opfern seine Anteilnahme zu erweisen.
Angesichts der besonderen Schwere des Falls übernahm die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen. Die Tat wird als potenzieller Angriff auf die freiheitlich demokratische Grundordnung angesehen. Die Verantwortung für die polizeilichen Untersuchungen bleibt beim Bayerischen Landeskriminalamt. Der mutmaßliche Täter gab zu, absichtlich in die Menschenmenge gefahren zu sein.
Politische Diskussionen sind entbrannt, insbesondere über die Notwendigkeit und Möglichkeit von Abschiebungen nach Afghanistan. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt fordert schärfere Maßnahmen, einschließlich der Nutzung von Visa- und Entwicklungshilfehebeln. Auch aus der SPD gibt es Forderungen nach der Ermöglichung direkter Rückführungsflüge. Währenddessen signalisierte Innenministerin Nancy Faeser eine mögliche Kompromissbereitschaft hinsichtlich migrationspolitischer Anpassungen.
Das erschütternde Ereignis lenkt auch den Fokus auf die Betreuung der Opfer. Eine Hotline wurde eingerichtet, um psychosoziale Unterstützung anzubieten. Bundesjustizminister Volker Wissing zeigt sich erschüttert über den erneuten gewalttätigen Vorfall. Der Bundesopferbeauftragte Roland Weber übernimmt die Koordination der Unterstützungsmaßnahmen für die Betroffenen, während die politische Debatte über die Konsequenzen dieser und ähnlicher Taten weiterhin Fahrt aufnimmt.