26. Oktober, 2025

Politik

Erhöhte Abschiebungszahlen in Deutschland: Intensive Debatten entfacht

Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland hat im laufenden Jahr eine signifikante Steigerung erfahren. In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 wurden insgesamt 17.651 Personen aus der Bundesrepublik Deutschland abgeschoben. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres, in dem 14.706 Abschiebungen erfolgten, stellt dies einen Anstieg von etwa zwanzig Prozent dar. Diese Angaben gehen aus einer offiziellen Stellungnahme der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion hervor, über die sowohl die "Neue Osnabrücker Zeitung" als auch die Deutsche Presse-Agentur berichteten.

Besonders oft betrafen die Abschiebungen Individuen, die in die Türkei sowie nach Georgien zurückgeführt wurden. Genauer gesagt, war die Türkei das Ziel für 1.614 Personen, während 1.379 Menschen nach Georgien abgeschoben wurden. Eine bemerkenswerte und zugleich besorgniserregende Entwicklung in diesem Zusammenhang ist der hohe Anteil minderjähriger Personen unter den Abgeschobenen. Fast zwanzig Prozent, das heißt insgesamt 3.095 der abgeschobenen Personen, waren unter 18 Jahre alt.

Diese Entwicklung ruft kritische Stimmen aus der politischen Landschaft hervor. Clara Bünger, die innenpolitische Sprecherin der Linken, übte vehemente Kritik an der steigenden Zahl von Abschiebungen. Sie warf den deutschen Behörden vor, mit wenig Zögern die Zahlen der Abschiebungen erhöhen zu wollen. Besonders die Rückführungen in die Türkei sieht sie äußerst kritisch. Ihr zufolge werden in der Türkei politische Oppositionelle und ethnische Minderheiten, insbesondere Linke und Kurden, unterdrückt. Vor diesem Hintergrund stellt Bünger die Frage, ob die Praxis der Abschiebungen in Länder wie die Türkei mit den gegenwärtigen politischen Werten und Idealen der Bundesrepublik Deutschland zu vereinbaren ist.

Diese Debatte verdeutlicht die Spannungsfelder zwischen menschenrechtlichen Verpflichtungen und der Durchführung nationaler Migrationspolitik. Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung auf diese Kritik reagieren und inwiefern die aktuellen Richtlinien überdacht werden, um sowohl die humanitären Standards als auch die Anforderungen des deutschen Asylrechts in Einklang zu bringen.