22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Erhebliche Entlastung durch Inflationsausgleichsprämien

Erhebliche Entlastung durch Inflationsausgleichsprämien

Eine umfassende Analyse des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Böckler-Stiftung hat gezeigt, dass knapp 26 Millionen Beschäftigte in Deutschland zwischen 2022 und 2024 Inflationsausgleichsprämien in Höhe von über 52 Milliarden Euro erhalten haben. Diese Zahl umfasst sowohl sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als auch Beamte.

Basierend auf einer repräsentativen Umfrage des IMK erhielten etwa 23,9 Millionen sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer in Deutschland, was rund 69 Prozent dieser Gruppe entspricht, eine oder mehrere dieser Prämien. Im Durchschnitt beliefen sich die Zahlungen auf insgesamt 1953 Euro pro Empfänger, wobei dieser Wert bis Jahresende noch steigen könnte. Zusätzlich erhielten etwa zwei Millionen Beamte jeweils 3000 Euro.

Laut den Studienautoren Jan Behringer und Sebastian Dullien haben diese Prämien erheblich dazu beigetragen, die Sorgen und finanziellen Belastungen durch die hohe Inflation in vielen Haushalten zu mildern. "Die Kauflaune hat sich dadurch stabilisiert," erklärten sie. Zwei Drittel der Arbeitnehmer sahen in der Einmalzahlung eine mittlere bis große Entlastung in Zeiten hoher Preise. Jene Arbeitnehmer, die eine Prämie erhielten, gaben an, seltener ihren Konsum einschränken zu müssen, besonders in den Bereichen Reisen und Urlaub, Freizeit, Unterhaltung und Kultur, Restaurantbesuchen sowie Wohnungsinstandhaltung.

Die Bundesregierung hatte 2022 Unternehmen die Möglichkeit eröffnet, ihren Angestellten bis Ende 2024 eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von maximal 3000 Euro zu zahlen. Das IMK schätzt die damit verbundenen Mindereinnahmen für den Staat auf etwa 40 Milliarden Euro.