20. September, 2025

Wirtschaft

Erfolgssteigerung und interne Spannungen: Google beendet Medienabonnements

Der Technologieriese Google hat sich kürzlich dazu entschieden, sein Abonnement der renommierten Financial Times einzustellen. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Programms zur Kostenreduktion, das der Konzern als Reaktion auf aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen implementiert. Bemerkenswert ist, dass diese Entscheidung inmitten einer Phase außergewöhnlicher finanzieller Performance von Google getroffen wird, die sich im verzeichneten Umsatz von 96,4 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal 2025 widerspiegelt.

Seit Beginn des Jahres hat Google eine Reihe von Stringenzmaßnahmen umgesetzt, um seine Kostenstruktur zu optimieren. Darunter fällt unter anderem die Reduzierung von 35 % der Managerstellen, speziell solcher, die für die Leitung kleiner Teams von drei oder weniger Mitarbeitern zuständig sind. Zudem wurden in verschiedenen Abteilungen Programme für freiwillige Kündigungen angeboten. Die Finanzchefin des Unternehmens, Anat Ashkenazi, hatte bereits im Vorjahr darauf hingewiesen, dass der Konzern seine Strategien zur Kostensenkung weiterhin verfolgen werde. Diese Bemühungen scheinen jedoch auch Spannungen in der Beziehung zu Nachrichtenverlagen hervorzurufen.

Aktuelle Analysen zeigen, dass der Traffic von Google-Suchen zu Nachrichtenverlagen zwischen Mai und Juni des aktuellen Jahres um auffällige 10 % zurückging. Bekannte Medienunternehmen wie CNN, Business Insider und HuffPost sahen sich sogar mit Verkehrsrückgängen von bis zu 40 % konfrontiert. Fachleute führen diese Entwicklung primär auf die Einführung von Googles AI Overviews zurück, einem Tool, das die Klickzahlen auf externe Websites seit seiner Einführung erheblich beeinträchtigt hat.

In der Medienbranche wächst die Kritik an Googles Verhalten. Neil Vogel, CEO eines der führenden digitalen und Print-Medienhäuser in den USA, bezeichnete Google auf dem Fortune Event öffentlich als „bad actor“. Diese Kritik kommt nicht unerwartet. Bereits zuvor äußerte Jason Kint, Geschäftsführer von Digital Content Next, in einem Meinungsbeitrag im Sommer Bedenken. Er argumentierte, dass die AI-Übersichten eine „Zero-Click“-Umgebung schaffen, in der nahezu der gesamte Traffic bei Google endet. Eine offizielle Antwort oder Stellungnahme seitens Google steht weiterhin aus.