Die berufliche Integration ukrainischer Geflüchteter in Deutschland zeigt sich als bemerkenswerter Erfolg: Mehr als 300.000 der circa eine Million Menschen, die vor dem Konflikt aus der Ukraine nach Deutschland geflohen sind, haben hierzulande eine Anstellung gefunden. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil gab bekannt, dass 256.000 dieser Personen eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit ausüben, während 51.000 einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen. Besonders hervorzuheben ist der Anstieg der Arbeitsintegration im Vergleich zum Vorjahr. Im April 2025 konnten 25 Prozent mehr zuvor arbeitslos gemeldete ukrainische Geflüchtete eine berufliche Tätigkeit aufnehmen als im gleichen Monat des Vorjahres. Ein großer Anteil der neu Eingestellten sind Frauen und Kinder, die große Fortschritte bei ihrer Integration in den deutschen Arbeitsmarkt machen.
Andrea Nahles, die Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, betont die Schwierigkeiten, die sich bei der rechtlichen Integration der Geflüchteten ergeben. In den Koalitionsverhandlungen gab es Überlegungen, die ukrainischen Geflüchteten wieder unter die Regelungen des Asylbewerberleistungsgesetzes zu stellen. Nahles warnte jedoch vor dem damit verbundenen bürokratischen Aufwand für die Jobcenter. Sie spricht sich dennoch für einen möglichen Rechtskreiswechsel für neu ankommende Flüchtlinge aus, sollte dies politisch gewünscht werden. Diese differenzierte Betrachtung verdeutlicht die Balance zwischen Integrationserfordernissen und administrativen Belastungen.
Seit Mitte 2022 werden die ukrainischen Geflüchteten nach den Bestimmungen des Sozialgesetzbuches II behandelt. Diese Regelung erleichtert die Verwaltung und Koordination der Unterstützungsangebote durch die Jobcenter erheblich. Dennoch gibt es Kritik von Seiten der Union. Diese führen an, dass alleinstehende Erwachsene im Vergleich zum Asylbewerberleistungsgesetz einem monatlichen finanziellen Nachteil von etwa 150 Euro ausgesetzt sind. Trotz dieser Kritikpunkte bleibt die Herausforderung bestehen, ein System zu erhalten, das sowohl die effektive Integration der geflüchteten Personen als auch die Verwaltungseffizienz in Deutschland fördert.