06. Oktober, 2025

Märkte

Entwicklungen von Euro und Yen unter dem Einfluss globaler politischer Dynamiken

Zu Beginn der neuen Handelswoche zeigt sich der Euro gegenüber dem US-Dollar kaum verändert. Am Montagmorgen notiert die Gemeinschaftswährung mit 1,1708 US-Dollar leicht schwächer als zum Ende der Vorwoche. Das anhaltende politische Tauziehen um den Haushalt in den Vereinigten Staaten lenkt weiterhin die Aufmerksamkeit der Investoren auf den Dollar. Aufgrund der teilweisen Regierungsschließung bleibt die Veröffentlichung wesentlicher Konjunkturdaten, wie beispielsweise des Arbeitsmarktberichts am vergangenen Freitag, aus. In diesem Umfeld gewinnen privat erhobene Daten sowie die Verlautbarungen der US-Notenbank Federal Reserve an Bedeutung für Anleger.

Die Devisen-Expertin der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, weist darauf hin, dass die jüngsten Äußerungen der Federal Reserve, mit Ausnahme des Kommentars von Stephen Miran, eher zurückhaltend klangen, insbesondere in Bezug auf mögliche rasche Zinssenkungen. Diese vorsichtige Haltung der Fed unterstützt tendenziell den Wert des Dollars. Im Gegensatz dazu zeigt der japanische Yen größere Bewegungen und verliert gegenüber sowohl dem Euro als auch dem Dollar deutlich an Wert. Aktuell kostet ein Euro 175,83 Yen, während ein Dollar zu einem Preis von 150,07 Yen gehandelt wird.

Den Auslöser für diese Währungsentwicklung stellt die Wahl von Sanae Takaichi zur Vorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) dar. Ihre Wahl macht sie zur wahrscheinlichen Nachfolgerin des Premiers, was erhebliche Marktreaktionen hervorrief. Nguyen führt aus, dass Takaichis Verbindung zur Abenomics-Strategie, der expansiven Wirtschafts- und Finanzpolitik des ehemaligen Premierministers Shinzo Abe, zur Abwertung des Yen beiträgt.

Der Einfluss des neuen politischen Kurses auf die zukünftige Entwicklung der japanischen Währung bleibt jedoch abzuwarten, da Takaichi sich in der jüngsten geldpolitischen Diskussion zurückhaltender zeigt. Die Regierung unter Takaichi steht zudem vor der Herausforderung, innerhalb eines Parlaments zu agieren, in dem die Regierungskoalition die absolute Mehrheit verloren hat. Dies könnte dazu führen, dass die neue Premierministerin in ihrer politischen Entscheidungsfindung vorsichtiger vorgeht als ihre Vorgänger.