27. Juli, 2024

Wirtschaft

Entscheidungsstunde für Galeria Karstadt Kaufhof: Gläubiger votieren über Sanierungsplan

Entscheidungsstunde für Galeria Karstadt Kaufhof: Gläubiger votieren über Sanierungsplan

In einem entscheidenden Schritt für die Zukunft der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof kommen heute die Gläubiger zusammen, um über den von Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus vorgelegten Sanierungsplan abzustimmen. Mit der Entscheidung, die am Nachmittag erwartet wird, kann das Schicksal des Unternehmens eine positive Wendung nehmen und den Weg für eine erfolgreiche Restrukturierung ebnen.

Der vorliegende Insolvenzplan sieht vor, dass Vermieter, Lieferanten und weitere Gläubiger - darunter auch der Bund - erhebliche Einbußen ihrer Forderungen hinnehmen müssen. Denkhaus hat eine Insolvenzquote von 2,5 bis 3 Prozent errechnet, die angibt, welcher Anteil ihrer Forderungen den Gläubigern im Falle einer Annahme des Plans zurückgezahlt wird. Nach aktuellen Angaben stehen Forderungen in einer Gesamthöhe von rund 886 Millionen Euro im Raum. Eine Zustimmung der Gläubiger gilt als wahrscheinlich, da sie so wenigstens Teilbeträge ihres investierten Kapitals retten könnten, während eine Ablehnung drohende Totalverluste nach sich ziehen würde.

Gemäß Sanierungsplan ist die Übernahme von Galeria durch ein Konsortium, bestehend aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und BB Kapital des Geschäftsmannes Bernd Beetz, festgeschrieben. Die Neustrukturierung des Unternehmens wird mit der Schließung von 16 der 92 Filialen bis Ende August einhergehen, was für ca. 1400 Mitarbeiter den Verlust des Arbeitsplatzes bedeutet.

Die Annahme des Insolvenzplans durch die Gläubiger ist nur ein Teil des Verfahrens. Eine erneute Gerichtsbestätigung steht noch aus. Bei positivem Ausgang könnte das Verfahren daraufhin aufgehoben und Galeria bis Ende Juli in die Hände der neuen Eigentümer überführt werden. Die Historie der Kette ist von Krisen gezeichnet – der aktuelle Insolvenzantrag, eingereicht Anfang des Jahres, markiert bereits die dritte Insolvenz seit 2019.