Der US-amerikanische Staatsapparat erlebt derzeit eine beispiellose Transformation. Auf Anweisung von Präsident Donald Trump räumen Zehntausende Bedienstete ihre Schreibtische, unterstützt durch den Tatendrang des Milliardärs Elon Musk. Ziel dieser drastischen Maßnahmen: Einsparungen im Regierungshaushalt und die Befreiung von „illoyalen“ Beamten. Zeitgleich erhitzt eine Welle von Klagen die Gerichte, da viele die Legitimität der Entlassungen in Frage stellen.
Ein besonders augenfälliger Fall ereignete sich bei der National Nuclear Security Administration (NNSA), bei der laut Berichten von CNN rund 300 Mitarbeiter mitten in der Nacht ihren Job verloren. Doch bereits am folgenden Tag begann man, die Entlassungen rückgängig zu machen, da unklar war, welche Aufgaben die betroffenen Mitarbeiter überhaupt innehatten. Dass es sich bei der NNSA um eine Behörde handelt, die sich mit der Überwachung von Atomwaffen befasst, verleiht der Angelegenheit zusätzlichen Zündstoff.
Das von Musk ins Leben gerufene Team namens Doge, das nach Effizienz in den Ministerien sucht, hinterlässt eine Spur der Verwüstung quer durch die US-Regierungsbehörden und selbst das Militär. Dies sorgt für Empörung bei prominenten oppositionellen Stimmen wie dem demokratischen Senator Chuck Schumer, der Musks Befugnisse infrage stellt. Trotz alledem scheint die Opposition wenig wirksam gegen die rigorosen Maßnahmen vorzugehen.
Die Auswirkungen sind weitreichend. Beispielsweise sorgt die Schließung bedeutender Teile der Entwicklungshilfe-Behörde USAID für erhebliche Lücken in der internationalen Unterstützung – von der Hungerhilfe in Afrika bis zum Wiederaufbau der Ukraine. Dies führt zur Streichung von 50 Stellen bei der katholischen Bischofskonferenz der USA infolge wegfallender Subventionen.
Das Chaos in den Behörden wird zunehmend manifest: Unvorhersehbare Kündigungen treffen Bedienstete ohne Vorwarnung, was sich an Beispielen wie dem massiven Abbau von Arbeitsplätzen im Finanzministerium und in Bereichen des Energieministeriums zeigt.
Ob die aggressive Reduzierung des Staatsapparats die Kostensenkungsziele erreicht, steht in den Sternen. Zwar hat Trump in seiner Wahlkampagne versprochen, die Regierung effizienter zu gestalten, doch eine Analyse der „Washington Post“ legt nahe, dass die Ersparnis im Verhältnis eher gering ausfallen wird.
Die rechtliche Zukunft dieser tiefgreifenden Umstrukturierungen bleibt ungewiss. Diverse laufende Verfahren und die Aussicht auf eine Untersuchung durch den Supreme Court zeigen das umfangreiche Konfliktpotenzial dieser Maßnahmen.