Die Empfängerzahlen des Elterngeldes in Deutschland sind 2024 weiter zurückgegangen. Laut dem Statistischen Bundesamt erhielten etwa 1,67 Millionen Eltern diese Leistung, ein Rückgang von rund 95.000 im Vergleich zu 2023. Seit 2021 ergibt sich damit ein Rückgang um insgesamt 10,6 Prozent. Interessanterweise entspricht dieser Rückgang etwa der Halbierung der gesunkenen Geburtenrate von 15 Prozent im gleichen Zeitraum. Während die Nachfrage nach dem Basiselterngeld abnimmt, erfreut sich das Elterngeld Plus wachsender Beliebtheit. Im Jahr 2024 planten 613.000 Eltern, diese Variante zu nutzen, was 42,3 Prozent der Mütter und 20,6 Prozent der Väter umfasst. Die Gesamtnachfrage stieg leicht an, da immer mehr Eltern beide Modelle kombinieren. Besonders auffällig ist die Entwicklung des Väteranteils bei den Elterngeldbeziehern, der erstmals seit 2015 rückläufig ist und nun bei 25,8 Prozent steht. Regional divergieren die Zahlen stark: Sachsen führt mit 29,5 Prozent, während das Saarland mit 20,6 Prozent das Schlusslicht bildet. Auch die geplante Bezugsdauer zeigt geschlechtsspezifische Unterschiede. Frauen beziehen im Schnitt 14,8 Monate Elterngeld, während Männer sich mit durchschnittlich 3,8 Monaten begnügen. Diese Zahlen könnten angesichts anstehender Einkommensanpassungen überdacht werden: Ab April 2025 wird die Einkommensgrenze für den Elterngeldbezug auf 175.000 Euro gesenkt. Diese Änderung sorgt für Diskussionsstoff, da einige Stimmen, wie die von Landkreistag-Präsident Achim Brötel und Clemens Fuest vom ifo-Institut, eine völlige Abschaffung des Elterngeldes fordern.
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Elterngeld: Rückgang der Bezieherzahl setzt sich fort – Elterngeld Plus gewinnt an Beliebtheit
