Hawaii, bekannt für seine atemberaubenden Landschaften und als beliebtes Urlaubsziel, plant eine innovative Maßnahme zur Förderung des Umweltschutzes: Ab dem Jahr 2026 soll eine neue Klimasteuer für Touristen erhoben werden, die als "Green Fee" bezeichnet wird. Diese Steuer soll gezielt zur Finanzierung von Projekten eingesetzt werden, die auf den Schutz der natürlichen Ressourcen abzielen und die Bekämpfung des Klimawandels fördern. Der Gouverneur von Hawaii, Josh Green, unterstreicht die Bedeutung dieses Schrittes, um die Widerstandskraft des Bundesstaates gegen Naturkatastrophen zu stärken, und verweist darauf, dass Hawaii mit dieser Initiative eine Vorreiterrolle unter den US-Bundesstaaten einnimmt.
Den offiziellen Angaben zufolge, wird erwartet, dass diese Abgabe jährliche Einnahmen von nahezu 100 Millionen US-Dollar generieren wird, was rund 88 Millionen Euro entspricht. Die Steuer soll auf Übernachtungen in Hotels, Ferienwohnungen und erstmals auch auf Kreuzfahrtschiffen erhoben werden. Diese Entscheidung ist eine direkte Reaktion auf die katastrophalen Waldbrände, die im Jahr 2023 auf der Insel Maui wüteten und auf die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels zurückgeführt werden.
Allerdings sorgt die geplante Steuererhöhung von 0,75 Prozent auch für Besorgnis bei einigen Tourismusbetreibern. Der Präsident der Hawaii Hotel Alliance, Jerry Gibson, äußerte Bedenken, dass die zusätzliche finanzielle Belastung eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Besucher haben könnte. Derzeit liegt die Gesamtabgabe für Touristen in Hawaii bei etwa 19 Prozent, einem der höchsten Werte im Vergleich der gesamten USA.
Auf der anderen Seite gibt es auch Stimmen, die positivere Aussichten vermitteln. Carl Bonham von der University of Hawaii weist darauf hin, dass die moderate Erhöhung der Abgaben den Zustrom der Touristen vermutlich nicht signifikant beeinträchtigen wird. Dennoch könnten Veränderungen im Ausgabeverhalten der Reisenden zu beobachten sein, was sich auf die Gastronomie und den Freizeitbereich auswirken könnte.
Im Jahr 2023 konnte Hawaii trotz globaler Unsicherheiten und wirtschaftlicher Herausforderungen rund zehn Millionen Besucher willkommen heißen. Mit der Einführung der Klimasteuer stellt sich die Frage, ob diese beeindruckenden Besucherzahlen gehalten werden können, während der Bundesstaat seine Anstrengungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels intensiviert. Der Erfolg der "Green Fee" könnte als Modell für andere Regionen weltweit dienen, die ähnliche Herausforderungen im Umwelt- und Klimaschutz bewältigen müssen.