20. Mai, 2024

Wirtschaft

Einflussreicher Jurist und Panama Papers-Mitbegründer verstorben

Einflussreicher Jurist und Panama Papers-Mitbegründer verstorben

In Panama ist der renommierte Jurist Ramón Fonseca, Mitbegründer der durch die Panama Papers bekannt gewordenen Kanzlei, verstorben. Er verstarb am Mittwochabend im Alter von 71 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung, wie seine Tochter Raquel Fonseca der Nachrichtenagentur EFE mitteilte. Zur Zeit seines Todes erwartete Fonseca das Urteil in einem Prozess wegen Geldwäsche, der mit den Enthüllungen der Panama Papers in Verbindung steht.

Ramón Fonseca und sein Geschäftspartner Jürgen Mossack, die Gründer von Mossack Fonseca, mussten sich letzten Monat vor Gericht in Panama verantworten. Der Prozess, welcher am 8. April begann und über zehn Tage andauerte, stand im Zusammenhang mit der Untersuchung von über 11,5 Millionen vertraulichen Dokumenten ihrer Kanzlei, die im Jahr 2016 von einer Allianz von Nachrichtenredaktionen veröffentlicht wurden. Die durch eine anonyme Quelle geleakten Dokumente identifizierten internationale Politiker, Geschäftsleute, Kriminelle und Prominente, die in zweifelhafte finanzielle Transaktionen verstrickt waren, um Vermögen zu verstecken und Steuern zu vermeiden.

Den 29 Angeklagten, darunter ehemalige Mitarbeiter der mittlerweile geschlossenen Firma und mutmaßliche Verschwörer, wurde Geldwäsche vorgeworfen. Sie sollen Scheinunternehmen gegründet haben, um Gelder aus illegalen Aktivitäten zu verbergen.

Fonseca, Absolvent der London School of Economics und ehemaliger Mitarbeiter der Vereinten Nationen in Genf, bestritt stets die Vorwürfe. In einem Interview kurz nach dem Bekanntwerden der Panama Papers verglich er die Tätigkeit seiner Kanzlei mit der einer Autofabrik, welche nicht dafür verantwortlich gemacht werden könne, was mit den Autos nach dem Verkauf passiert. Fonseca, der in der Vergangenheit äußerte, er habe versucht, 'die Welt zu retten', blieb also bis zuletzt seiner Linie treu, nichts Unrechtes getan zu haben.