30. September, 2025

Politik

Ehemaliger US-Präsident Jimmy Carter im Alter von 100 Jahren verstorben

Ehemaliger US-Präsident Jimmy Carter im Alter von 100 Jahren verstorben

Mit dem Tod von Jimmy Carter hat die Welt nicht nur einen ehemaligen Staatsmann verloren, sondern auch einen unermüdlichen Humanisten. Carter, der zwischen 1977 und 1981 der 37. Präsident der Vereinigten Staaten war, verstarb am Sonntag in seinem Heim in Plains, Georgia. In seiner Amtszeit stellte er die Weichen für bedeutende politische und soziale Reformen, die nicht spurlos geblieben sind. In einer von wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen geprägten Ära übernahm Carter das Amt. Trotz der lauernden Energiekrise und einer wirtschaftlich angespannten Lage bewies er Weitsicht und Mut. Seine berühmte Rede im April 1977, in der er die Energiekrise als "moralisches Äquivalent zum Krieg" bezeichnete, bleibt noch heute in Erinnerung. Nicht nur politische Türme wurden errichtet, sondern auch Solarzellen – die er 1979 auf dem Weißen Haus installieren ließ – zeugten von seinem zukunftsgerichteten Denken. In seiner Amtszeit sah sich Carter mit der bisweilen als "Stagflation" bezeichneten Misere konfrontiert, einer Mischung aus hoher Inflation und stagnierendem Wachstum. Mit dem Eintritt Richard Nixons war der Goldstandard abgeschafft worden, was die Dollarstärke schwächte. Preissteigerungen und Arbeitslosigkeit zogen daraufhin durch das Land. Carter adressierte das Problem mit der Ernennung von Paul Volcker zum Vorsitzenden der Federal Reserve, der durch Anhebung der Zinssätze die Inflation eindämmen wollte. Bereits in einer Ansprache 1978 an die American Society of Newspaper Editors betonte Carter, dass die Lösung der Wirtschaftssituation nicht in Arbeitslosigkeit oder strengen Preis- und Lohnkontrollen liege. Vielmehr appellierte er an die Verantwortung des Privatsektors, um eine ausgewogene wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Carters Vermächtnis, bestehend aus einem harmonischen Zusammenspiel von Regierung und Wirtschaft, wird auch nach seinem Tod fortbestehen.