18. Oktober, 2025

Märkte

Edelmetallpreise für Gold, Silber und Platin erreichen Rekordniveaus

Aktuell stehen Edelmetalle im Zentrum der Aufmerksamkeit auf den globalen Finanzmärkten, da sie von bemerkenswerten Kursanstiegen gekennzeichnet sind. Seit Anfang September haben Gold, Silber und Platin erhebliche Wertsteigerungen von rund einem Drittel verbucht. Dieser anhaltende Aufwärtstrend überrascht viele Analysten, da er ohne die üblichen Marktkorrekturen erfolgt. Vor diesem Hintergrund diskutieren Investoren angeregt die Frage, ob jetzt der geeignete Zeitpunkt für ein Engagement in diesen Märkten ist.

Traditionell wird Gold als sicherer Hafen in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten angesehen. Die gegenwärtige geopolitische Lage, insbesondere der anhaltende Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die Spannungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, verstärken diese Wahrnehmung. Jüngste Preisnotierungen zeigen, dass der Goldwert Höchststände von bis zu 4.379 US-Dollar pro Feinunze erreicht hat. Analysten führen diesen Anstieg teilweise auf die Erwartung weiterer Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed sowie auf die Schwächung des US-Dollars zurück, die die Attraktivität von Gold als Anlageobjekt erhöht. Hinzu kommt die verstärkte Nachfrage durch börsengehandelte Fonds (ETFs) und erhebliche Erwerbungen durch Zentralbanken, die diesen Trend stützen.

Der Silberpreis verzeichnet ebenfalls einen signifikanten Anstieg. Nach dem Überschreiten der 54-Dollar-Marke, das Erinnerungen an die Preisspitzen von 1980 wachruft, bleibt Silber aufgrund seiner industriellen Anwendungen, etwa in der Photovoltaik und der Windkraft, hoch gefragt. Die DWS bestätigt eine gestiegene Nachfrage nach physischem Silber, unterstützt durch Rekordverkäufe von Münzprägeanstalten.

Auch Platin hat beeindruckende Zuwächse erzielt, wobei der Preis zuletzt auf 1.654 US-Dollar pro Unze gestiegen ist. Zwar liegt Platin noch unter seinem historischen Höchststand von 2008, doch mit einem Jahreszuwachs von 86 Prozent führt es die Rangliste der Edelmetalle an. Die Analysten erwarten keine kurzfristigen Veränderungen der gegenwärtigen Marktdynamiken, die diese Preisentwicklungen beeinflussen.

Experten wie Carsten Fritsch von der Commerzbank deuten an, dass Kursrückgänge als Kaufgelegenheit gewertet werden könnten, während Alexander Zumpfe von Heraeus den Aufwärtstrend durch die derzeitigen politischen Unsicherheiten und kommende Zinssenkungen als nachhaltig betrachtet. Beide Analysten sehen Gold weiterhin als bevorzugte Anlageform mit zusätzlichem Aufwärtspotenzial.

Unklar bleibt jedoch, wie lange dieser Aufschwung anhalten wird. Dies wird maßgeblich von der künftigen Entwicklung der geopolitischen Lage und den geldpolitischen Entscheidungen der Zentralbanken abhängen.