Anleger der US-amerikanischen Elektrofahrzeug-Giganten Tesla und Rivian erleben eine Berg- und Talfahrt: Nachdem Tesla die Markterwartungen in puncto Auslieferungszahlen nicht erfüllen konnte, sank der Aktienkurs um empfindliche 5,9 Prozent. Ein Kurssturz, der die Anteilsscheine auf den Wert von etwa 165 US-Dollar drückte und Sorgenfalten auf die Stirn der Aktionäre zauberte. Rivian hingegen konnte mit seinen Resultaten zwar punkten, doch auch hier zeigte die Kurstafel keine Gnade: Ein Rücksetzer von 4,2 Prozent brachte den Kurs auf 10,62 US-Dollar.
Der Analyst Emmanuel Rosner von der Deutschen Bank vermutet nicht nur produktionsseitige Hürden hinter den nicht erfüllten Erwartungen Teslas, sondern auch ein mögliches Nachfrageproblem. Dies würde das Bild trüben, bedenkt man den ungebremsten Boom der vergangenen Quartale. Überseeische Widrigkeiten wie Angriffe auf die Schifffahrtswege im Roten Meer und Aktionen gegen die Strominfrastruktur der Tesla-Fabrik in Grünheide führten zu Unterbrechungen in der Lieferkette.
Der RBC-Analyst Tom Narayan führt Vorkäufe im letzten Quartal des vorangegangenen Jahres als eine Ursache an, die auf den bevorstehenden Wegfall von Steuervorteilen für das Tesla Model 3 zurückgehen. Die Klärung darüber, in welchem Maße diese externen Faktoren oder unternehmensspezifische Trends zum Verfehlen beigetragen haben, steht im Fokus der Investoren.
Während der Gesamtmarkt ein Allzeit-Hoch nach dem anderen feiert, können die Aktien der beiden E-Fahrzeughersteller Büßergänge nicht verhindern: Bei Tesla verzeichnet man seit Jahresanfang ein Minus von einem Drittel des Aktienwertes, Rivian verbucht sogar einen drastischeren Verlust von 55 Prozent.
Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch den starken Heimatmarkt US-Verbrenner und wachsenden Konkurrenzdruck durch chinesische Marktteilnehmer wachsen unweigerlich Zweifel am ungezügelten Wachstumskurs der elektrischen Pioniere.