22. Oktober, 2024

Technologie

Durchbruch bei Feststoffzellen: Volkswagen kooperiert mit Quantumscape

Durchbruch bei Feststoffzellen: Volkswagen kooperiert mit Quantumscape

Volkswagen, Europas größter Automobilhersteller, erreicht einen wichtigen Meilenstein bei der Entwicklung von Feststoffzellen, die als nächste Generation von Batterien für Elektroautos gelten. In Zusammenarbeit mit dem US-Partner Quantumscape hat VW eine Lizenzvereinbarung unterzeichnet, die dem Konzern die Produktion von Feststoffzellenakkus für bis zu eine Million E-Fahrzeuge pro Jahr ermöglichen wird. Die genauen Zeit- und Ortsangaben für den Produktionsstart sind jedoch noch offen, und die Technik ist derzeit noch nicht serienreif.

PowerCo, eine Batterietochter von VW, errichtet derzeit Produktionsstätten in Salzgitter, Valencia und Kanada. "Durch die Vereinbarung mit Quantumscape hat der Volkswagen Konzern auch in den kommenden Jahren Zugriff auf diese bahnbrechende Batterietechnologie," erklärte Thomas Schmall, VW-Technikvorstand. Frank Blome, Chef von PowerCo, ergänzte, dass die Technologie kurz vor einer entscheidenden Entwicklungsphase stehe und VW mit seinem Know-how und globalen Produktionsnetzwerk maßgeblich zur Industrialisierung beitragen könne.

Laut der neuen Vereinbarung wird PowerCo in der Lage sein, bis zu 40 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr mit der Quantumscape-Technologie zu produzieren. Diese Kapazität könnte später auf 80 GWh verdoppelt werden, was ausreichen würde, um rund eine Million E-Fahrzeuge pro Jahr mit Batterien zu versorgen.

Die Feststoffzelle, die künftig eine Alternative zu den herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus darstellen könnte, verwendet anstelle eines flüssigen Elektrolyten einen festen Stoff. Dies verspricht längere Reichweiten, schnelleres Laden und geringeren Verschleiß. VW und Quantumscape arbeiten bereits seit Jahren an dieser Technologie, wobei VW auch der größte Anteilseigner der US-Firma ist. Ursprünglich war geplant, die Feststoffzellen gemeinsam in einem Joint Venture zu produzieren. Dieses Vorhaben wird nun durch die Lizenzvereinbarung mit PowerCo ersetzt.

Siva Sivaram, CEO von Quantumscape, zeigte sich optimistisch und bezeichnete die Zusammenarbeit mit PowerCo als eine kapitalschonende Geschäftsstrategie. "Die enge Zusammenarbeit mit PowerCo als unserem ersten Kunden wird dazu beitragen, die Kommerzialisierung und Markteinführung dieser bahnbrechenden Batterien zu beschleunigen," sagte er.

Auch andere Automobilhersteller setzen auf Feststoffzellen und arbeiten seit Jahren an deren Entwicklung. BMW plant in Zusammenarbeit mit Solid Power eine Pilotanlage in Parsdorf bei München und erwartet, noch vor 2025 ein erstes Versuchsfahrzeug zu präsentieren. Nissan hat ebenfalls eine Pilotanlage in Japan für 2024 angekündigt, während Toyota plant, die Technologie bis 2027 serienreif zu machen.