23. Oktober, 2024

Politik

Dramatische Eskalation: Ukraine fordert weitere Unterstützung nach schwerem russischem Angriff

Dramatische Eskalation: Ukraine fordert weitere Unterstützung nach schwerem russischem Angriff

Die Ukraine hofft nach dem verheerenden russischen Luftangriff auf Kiew in diesem Jahr auf verstärkte internationale Hilfe. Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, dass der Schutz der Städte und Gemeinschaften vor dem russischen Terror unvermindert fortgesetzt wird. Er dankte zudem ausländischen Politikern, die sich nach dem Angriff auf eine Kinderklinik in Kiew für neue Schutzmaßnahmen einsetzen. Auch beim dreitägigen Nato-Gipfel in Washington, an dem Selenskyj teilnimmt, ist die Unterstützung für Kiew ein Hauptthema.

Bei einer Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates in New York zeigte sich China besorgt über die jüngste Eskalation, blieb jedoch in seiner Kritik an Russland zurückhaltend. Dagegen verurteilten die USA, Großbritannien und Frankreich die Angriffe und bezeichneten sie als grausam und schmachvoll. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja beharrte jedoch darauf, dass die Angriffe einer nahegelegenen Fabrik gegolten hätten und die Beschädigung der Kinderklinik durch ukrainische Flugabwehrraketen verursacht wurden. Laut UN-Menschenrechtsbüro wurde das Gebäude jedoch direkt von einer russischen Rakete getroffen.

Die Vereinten Nationen rückten den Angriff auf das Krankenhaus in die Nähe eines Kriegsverbrechens und betonten den besonderen Schutz von Krankenhäusern unter dem humanitären Völkerrecht. Im Weltsicherheitsrat bleibt ein Vorgehen gegen Russland aufgrund dessen Vetorechts jedoch ausgeschlossen.

Durch den Angriff starben in Kiew mindestens 31 Menschen, 117 weitere wurden verletzt. Landesweit erhöhte sich die Zahl der Toten durch die jüngste Angriffswelle auf mindestens 42. Rettungsarbeiten am schwer beschädigten Kinderkrankenhaus Ochmatdyt mussten inzwischen eingestellt werden.

Der Kremlsprecher Dmitri Peskow wies die Vorwürfe gezielter Angriffe auf zivile Ziele zurück und betonte, dass nur militärische oder kritische Infrastrukturziele angegriffen würden. Ungeachtet dessen wurde ein Wohnhaus in Klinikum-Nähe getroffen, wobei sieben Menschen, darunter drei Kinder, starben. Weitere Menschen starben in einer Industrieanlage und einem teilweise zerstörten Krankenhaus.

Als Reaktion verstärkte die Ukraine ihre Drohnenangriffe auf Russland, wodurch es zu Bränden und vorübergehenden Sperrungen von Verkehrsflughäfen kam. Schwerere Waffen fehlen der Ukraine, weshalb sie auf Drohnenangriffe setzt.

Bundeskanzler Olaf Scholz sprach der Ukraine erneut dauerhafte Unterstützung zu und verwies auf Waffenlieferungen und finanzielle Hilfspakete, die beim G7-Gipfel beschlossen wurden.