27. Juli, 2024

Politik

Dramatische Befreiungsaktion im Gazastreifen: Vier Geiseln gerettet

Dramatische Befreiungsaktion im Gazastreifen: Vier Geiseln gerettet

Eine hochriskante Befreiungsaktion israelischer Spezialeinheiten im Gazastreifen führte zur Rettung von vier Geiseln aus achtmonatiger Gefangenschaft. Im Flüchtlingsviertel Nuseirat wurden am Samstag drei Männer und eine Frau in einem Überraschungseinsatz befreit. Während der Operation kam es zu intensiven Gefechten, bei denen nach palästinensischen Angaben 274 Menschen starben und rund 700 verletzt wurden. Israelische Behörden hingegen berichteten von weniger als 100 Todesopfern. Die Palästinenser warfen Israel vor, ein Massaker an Zivilisten verübt zu haben, was in sozialen Medien durch schockierende Bilder untermauert wurde. Die israelische Armee betonte, ihr Team sei unter schweren Beschuss geraten und habe hart kämpfen müssen, um die Geiseln zu retten. Trotz der Schwierigkeiten gelang es ihnen, die drei männlichen Geiseln in einem und die weibliche Geisel in einem anderen Gebäude zu befreien. Die Operation wurde als komplex und riskant beschrieben. Ein israelischer Offizier verlor dabei sein Leben. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lobte die Einheit für ihren Mut und ihr erfolgreiches Vorgehen. In Israel selbst wurde die Befreiung der Geiseln euphorisch gefeiert. Ein Rettungsfahrzeug mit den befreiten Geiseln geriet unter Beschuss und wurde festgesetzt, bevor sie schließlich per Hubschrauber nach Israel geflogen wurden. US-Experten sollen bei der Vorbereitung der Aktion unter anderem logistische Unterstützung geleistet haben. Dabei wurde auf einen Informanten aus den USA verwiesen. Unter den Geretteten sind die junge Israelin Noa Argamani, der junge Mann Almog Meir Jan, der russische Staatsbürger Andrej Kozlov und der Wachmann Schlomi Ziv. Insgesamt konnten bisher sieben Geiseln aus dem Gazastreifen gerettet werden, während weitere 120 Menschen noch immer in der Gewalt der Hamas sind. Die Hamas drohte nach der Befreiung der Geiseln mit Konsequenzen für die übrigen Gefangenen und behauptete, dass auch einige Geiseln bei der Rettungsaktion getötet worden seien. Diese Angaben ließen sich jedoch nicht unabhängig verifizieren. In Israel kam es zu großen Kundgebungen, bei denen die Freilassung weiterer Geiseln sowie Neuwahlen gefordert wurden. Internationale Reaktionen waren vielfältig: EU-Chefdiplomat Josep Borrell, Bundeskanzler Olaf Scholz und weitere führende Politiker begrüßten die Befreiung, äußerten jedoch auch Besorgnis über die hohen zivilen Opferzahlen.