17. Juli, 2025

Sports

Dramatik im Viertelfinale: US-Fußballerinnen bezwingen Japan in Verlängerung

Dramatik im Viertelfinale: US-Fußballerinnen bezwingen Japan in Verlängerung

Es war kein fußballerischer Leckerbissen, den die Olympischen Spiele in Paris boten, als die US-amerikanische Frauen-Nationalmannschaft auf Japan traf. Ständige Pfiffe begleiteten die Partie, die zähe Spielzüge und eine solide Verteidigungsarbeit auf beiden Seiten präsentierte. Erst in der Verlängerung konnte Trinity Rodman die entscheidende Lücke in Japans Abwehr nutzen und das Netz für die USA treffen. Trotz des Respekts vor dem japanischen Team fand die Mannschaft von US-Trainerin Emma Hayes nur schwer ins Spiel. Japans Abwehrkette zeigte sich außergewöhnlich diszipliniert und blockierte erfolgreich die Offensivbemühungen von Rodman, Mallory Swanson und Sophia Smith, die in der Gruppenphase noch geglänzt hatten. 'Minimaler Wechsel erhöht die Kreativität', hatte Hayes vor dem Viertelfinale erklärt. Doch am Spieltag führte der Mangel an Rotation zu einem wenig kreativen Auftritt. Dennoch zögerte Hayes bis zum Beginn der Verlängerung, ehe sie Lynn Williams für Swanson einwechselte. Die USA mussten sich auf ihre Defensivfähigkeiten verlassen, bis Rodman schließlich den erlösenden Treffer landete. Für Rodman bedeutete das Tor nicht nur einen bedeutenden persönlichen Meilenstein, da sie die jüngste Torschützin in einer Olympia-K.o.-Runde seit 20 Jahren wurde, sondern auch eine Befreiung nach 90 zermürbenden Minuten. Die offensivstarken Flügelspielerinnen der USA, die in ihren Vereinsmannschaften konstant Tore erzielen, hatten gegen Japan Mühe, ihre gewohnten Leistungen abzurufen. Hayes bleibt das Glück, mit Rodman eine zusätzliche Option im Angriff zu haben, doch die mangelnde Rotation gibt Anlass zur Sorge, dass die Mannschaft im Halbfinale gegen Kanada oder Deutschland auf müden Beinen antreten wird. Trotz der Anstrengungen bot das Team von Hayes kaum Wechselmöglichkeiten aufgrund von Verletzungen und Sperren, was den Handlungsspielraum erheblich reduzierte. Im Gruppenspiel wirkte das Zusammenspiel zwischen Swanson, Smith und Rodman harmonisch und effektiv. Doch gegen Japan eingeschränkte Erfolge auf das Konto einer nervösen und möglicherweise erschöpften Mannschaft. Fehlpässe und verpasste Möglichkeiten waren die Konsequenzen. Japans Konterspiel zerrte an der defensiven Ausdauer der Amerikanerinnen und Geraldine Horan konnte ihre gewohnte Durchschlagskraft nicht entfalten. Hayes' Vertrauen in ihre Stammkräfte könnte durch den engen Turnierkalender und kurzfristige Vorbereitungszeit beeinflusst worden sein. Schon bald steht für die USA das Halbfinale an, und die Herausforderungen gegen Kanada oder Deutschland könnten noch größer werden. Ob Hayes' Strategie und die Erholungsfähigkeit ihres Teams ausreichen, wird sich am 6. August zeigen.