26. August, 2025

Politik

Doppelmoral in der Luft: Regierungsflüge im Fokus

Doppelmoral in der Luft: Regierungsflüge im Fokus

Seit dem Amtsantritt von Bundeskanzler Olaf Scholz im Dezember 2021 hat die Regierung der Bundesrepublik Deutschland die Flugzeuge und Hubschrauber der Bundeswehr insgesamt 1.822 Mal für offizielle Dienstreisen genutzt. Diese Zahl, die aus einer offiziellen Antwort des Verteidigungsministeriums an die BSW-Abgeordnete Sevim Dagdelen hervorgeht, wirft ein Licht auf die intensiven Reisetätigkeiten der Bundesregierung. Spitzenreiter bei der Nutzung ist hierbei das Kanzleramt mit beeindruckenden 611 Flügen.

Nach dem Kanzleramt folgen in der Rangliste das Auswärtige Amt mit 363 Flügen, gefolgt vom Verteidigungsministerium mit 168 und dem Innenministerium mit 155 Flügen. Die Flugbereitschaft der Bundeswehr, stationiert in Köln-Wahn, nutzt insgesamt 15 Flugzeuge und zwei Hubschrauber, darunter vorrangig Airbus A350-Modelle für die Langstreckenreisen des Kanzlers.

Eine Besonderheit ergibt sich bei der Einsatzbereitschaft dieser Flieger: 1.807 Leerflüge mussten verzeichnet werden, um die Maschinen oftmals von Köln nach Berlin zu überführen. Diese Leerflüge werden laut Verteidigungsministerium jedoch zur Ausbildung und Weiterbildung genutzt.

Kritik an diesem Vorgehen lässt nicht auf sich warten. Die Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen kritisiert scharf die "Doppelmoral" der Regierung, die von den Bürgern Verzicht fordert, während ihre Minister großzügige Flugreisen auf Steuerzahlerkosten unternehmen. Jedoch wird von Regierungsseite betont, dass Linienflüge, besonders ab Berlin, oft mit unverhältnismäßigem Planungsaufwand und einer geringen Anzahl an Direktverbindungen verbunden sind.