In Anbetracht der staatlichen Herausforderungen und der Notwendigkeit finanzieller Mittel erscheint ein Blick in Richtung der Bundesvermögenswerte als pragmatische Lösung. Die Bundesregierung besitzt Anteile an über 100 Firmen und setzt nun darauf, diese strategisch einzusetzen, anstatt neue Schulden zu generieren. Diese Herangehensweise betont den verantwortungsvollen Umgang mit den Staatsfinanzen und zeigt Alternativen zu weiterer Kreditaufnahme auf.
Besonders im Hinblick auf die Involvierung des Staates bei Rettungsaktionen für Großkonzerne, wie der Commerzbank während der Finanzkrise oder dem Energieversorger Uniper im Vorjahr, ist es absehbar, dass ein möglicher Anteilsverkauf in Erwägung gezogen wird. Allerdings gelten dabei zwei entscheidende Prinzipien. Erstens, die Bedeutung der öffentlichen Hand in der Kontrolle über kritische Infrastrukturen, ein Aspekt, der nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden darf. Zweitens, die Erkenntnis, dass die Erlöse aus solchen Verkäufen lediglich Einmal-Einnahmen darstellen. Sie sind somit keine langfristige Lösung für strukturelle Defizite im Haushalt. Die verantwortungsbewusste und strategische Verwaltung des staatlichen Vermögens bleibt somit ein Balanceakt zwischen kurzfristiger Liquidität und langfristiger Stabilität.