Vom Fernsehstudio in die Insolvenz
Als Marvin Metzke und David Hagenkötter 2014 mit „Crispy Wallet“ als erste Gründer in der Vox-Show einen Deal an Land zogen, schien das Format ein Sprungbrett in den Unternehmerhimmel.
Frank Thelen war an Bord, das Produkt – stylische Geldbörsen und Taschen – bekam bundesweite Aufmerksamkeit. Doch schon ein Jahr später war Schluss: Die Nachfrage blieb hinter den Erwartungen zurück, die Firma meldete Insolvenz an. Gründer Metzke spricht heute offen von falschen Versprechungen der Investoren.
Ein Drittel der Kandidaten gilt als „nicht kreditwürdig“
Die Zahlen des Bonitätsdienstleisters Creditsafe sind ernüchternd: Von mehr als 700 Start-ups, die seit Sendestart bei „Die Höhle der Löwen“ auftraten, ist ein erheblicher Teil verschwunden – durch Pleite, Auflösung oder Abwicklung.
Besonders alarmierend: Selbst unter den Unternehmen, die Löwen-Investments erhielten, liegt die Ausfallquote bei fast 20 Prozent. Rund ein Drittel der noch existierenden Firmen gilt inzwischen als „nicht kreditwürdig“.

Große Bühne, kleine Erfolgschancen
Der Fall „Meine Spielzeugkiste“ zeigt, wie schnell die TV-Euphorie verpufft. Das Unternehmen wollte Eltern Abo-Boxen mit Lego und Brettspielen anbieten – ein Modell, das in der Praxis nicht funktionierte.
Auch der Fitness-Mahlzeiten-Anbieter Fittaste, die wasserdichten Latzhosen von Rubberbüx oder die Tinnitus-Kissen von „Tinus“ verschwanden wieder vom Markt. Im letzteren Fall tauchten die Gründer nach der Show sogar komplett ab.
Spektakuläre Abstürze
Besonders aufsehenerregend war das Drama um das Bonner Mode-Label „Von Floerke“. Zunächst ein gefeierter Shooting-Star mit Investor Thelen im Rücken, später ein Paradebeispiel für Größenwahn und Zerwürfnisse.

Gründer David Schirrmacher überforderte sein Unternehmen mit Billigspirituosen, pöbelte öffentlich gegen Investoren und bot in seinem Shop eine „Frank Thelen muss raus“-Box an. 2019 kam die Insolvenz – begleitet von einem bizarren Schlagabtausch zwischen Investor und Gründer.
Vom Hype zum Ausverkauf
Auch die vermeintlichen Erfolgsgeschichten kippen: „Lizza“, Anbieter von Low-Carb-Pizzateig, war 2016 als Multimillionen-Exit gefeiert worden.
Doch unter neuen Eigentümern brach das Geschäft ein, 2023 meldete die Firma Insolvenz an. Ein Muster, das sich wiederholt: viel mediale Aufmerksamkeit, kurzzeitiger Umsatzschub – und dann der harte Alltag des Marktes.
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