Kein Bauchgefühl, keine Marktprognosen – nur Daten
Während klassische Fondsmanager auf makroökonomische Analysen, Unternehmensbesuche oder Bauchgefühl setzen, geht CoIQ Capital einen ganz anderen Weg.
Der Fonds CoIQ Collective Intelligence verlässt sich vollständig auf aggregierte Anlageentscheidungen von 300 besonders erfolgreichen Privatanlegern. Grundlage ist ein algorithmisches System, das aus einer Simulation mit über 65.000 Teilnehmern entstanden ist – und das seit 2008 Daten sammelt.
Das Besondere: Der Fonds wird nicht aktiv gemanagt, sondern regelbasiert konstruiert. Weder greift das Team in Marktphasen ein noch wird gezielt umgeschichtet, abgesichert oder spekuliert.
Das gesamte Portfolio basiert auf dem Verhalten der besten Anleger innerhalb der Plattform Informunity – gemessen an Performance, Risikoverhältnis und Konstanz.
Von der Spielsimulation zum Fonds mit Track Record
Was nach Spielerei klingt, ist in Wirklichkeit ein langjähriges Forschungsprojekt: Zwischen 2010 und 2022 erzielte das virtuelle Top-Investor-Portfolio eine Rendite von durchschnittlich 17 % pro Jahr – fünf Prozentpunkte mehr als der MSCI ACWI. Der empirische Beweis: In einem intelligent kuratierten Kollektiv steckt messbarer Mehrwert.
2021 folgte die Gründung von CoIQ Capital, 2022 die Fondsauflage mit Startkapital von 15 Millionen Euro – gestemmt aus dem eigenen Netzwerk. Mitgründer stammen aus dem Tech-Sektor, unter anderem dem Trivago-Umfeld, und bringen Erfahrung mit datengetriebenen Geschäftsmodellen mit.
So investiert die kollektive Intelligenz
Das Ergebnis ist ein Portfolio aus 100 Aktien – frei von Benchmark-Vorgaben, Sektorgrenzen oder Länderquoten. Der Algorithmus investiert, wo das kollektive Scoring seiner Top-Investoren Konvergenz zeigt.

Stand Juni 2025 ist das Portfolio zu 58 % in Growth-Aktien investiert, zu 37 % in Value-Titel und zu 5 % in sogenannte Blend-Werte. USA (60 %) und Deutschland (27 %) dominieren regional, größtenteils in Large- und Mega-Caps.
Besonders auffällig: Bewegungen im Markt – wie der Shift von Growth zu Value oder die KI-Euphorie 2023 – spiegelten sich im Portfolio oft schneller und präziser wider als bei klassischen Fonds. Frühzeitige Positionierungen in Nvidia oder Rheinmetall sprechen für die Reaktionsfähigkeit des Modells.
Schwarmintelligenz mit System – oder nur gut getimter Zufall?
Einwände gegen solche Modelle gibt es viele. „Herdentrieb“, „Survivorship Bias“, „Momentum-Falle“. CoIQ hält dagegen: Die kollektive Intelligenz beruht hier nicht auf Masse, sondern auf gezielter Selektion – und auf einem stabilen Scoring, das Faktoren wie Risiko, Volatilität und Haltezeiten einbezieht.
Kritisch ist hingegen die Volatilität: Mit knapp 21 % Schwankungsbreite liegt der Fonds über dem Marktdurchschnitt – logisch, denn hohe Exposure in volatile Growth-Titel bringt neben Outperformance auch Schmerzphasen mit sich. Das Produkt ist kein defensiver Baustein, sondern ein Renditebaustein – und damit nur für investitionserfahrene Anleger geeignet.
Die Bilanz: Beeindruckend – aber nicht risikofrei
Die Zahlen seit Fondsauflage sprechen für sich: +12,6 % seit Jahresbeginn, +34,6 % auf Sicht von zwölf Monaten und +104 % über drei Jahre. Der MSCI All Country World Index bleibt dabei klar zurück. Die Sharpe Ratio von 0,95 auf drei Jahre liegt deutlich über dem Branchendurchschnitt – ein Indiz für effiziente Risikonutzung.
Mit 0,8 bis 0,95 % Kostenquote ist der Fonds zudem vergleichsweise günstig, es gibt keine erfolgsabhängige Vergütung. Die Governance bleibt schlank, das Geschäftsmodell fokussiert. Der Fonds wächst langsam, aber stetig – mit aktuell 18 Millionen Euro Volumen.
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