02. September, 2025

Wirtschaft

Deutz diversifiziert Angebot: Eintritt in den Drohnenantrieb-Markt

Der traditionsreiche Motorenhersteller Deutz hat einen bedeutenden strategischen Schritt in das aufstrebende Drohnengeschäft unternommen. Ziel ist es, die Chancen zu nutzen, die sich durch die erhöhten Militärausgaben der NATO-Staaten ergeben. Mit der jüngsten Übernahme des Antriebsspezialisten Sobek, ansässig in Baden-Württemberg, setzt das Kölner Unternehmen auf eine verstärkte Präsenz in der Rüstungsindustrie. Diese Akquisition folgt auf die kürzlich erfolgte Gründung einer eigenen Verteidigungsabteilung.

Sobek ist ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen mit 70 Mitarbeitern und erwirtschaftet Umsätze im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Das Unternehmen ist auf die Herstellung von Elektroantrieben und Steuerungselektronik für Drohnen spezialisiert. Diese technologischen Entwicklungen haben bereits Eingang in militärische Anwendungen gefunden, wie etwa bei der ukrainischen Armee. Deutz erkennt in der zunehmend bedeutenden Rolle von Drohnen in den Verteidigungsbudgets der NATO-Staaten, insbesondere vor dem Hintergrund der Spannungen mit Russland, ein erhebliches Wachstumspotenzial.

Die Übernahme von Sobek wurde mit einem Kaufpreis realisiert, der das Elffache des erwarteten EBITDA des Unternehmens beträgt. Für das Jahr 2025 wird ein EBITDA von 10 bis 12 Millionen Euro prognostiziert, was die Investition als vielversprechend erscheinen lässt. Der Vorstandsvorsitzende von Deutz, Schulte, unterstreicht, dass diese Akquisition den strategischen Fokus des Unternehmens auf innovative Technologien und Partnerschaften vertieft.

Trotz der Expansion in neue Technologiefelder bleibt Deutz weiterhin in seiner angestammten Branche aktiv. So rüstet das Unternehmen beispielsweise polnische Truppentransporter aus und modernisiert Panzermotoren, um auch die traditionellen Märkte zu bedienen. Obwohl Deutz in der Vergangenheit Rückschläge erlebte, als das Unternehmen mit dem Kauf von Torqeedo in den Elektromarkt expandierte, bleibt das Potenzial im Bereich der Militärtechnologie für Deutz weiterhin vielversprechend.