21. Mai, 2024

Wirtschaft

Deutschlandticket: Bilanz nach einem Jahr mit Licht und Schatten

Deutschlandticket: Bilanz nach einem Jahr mit Licht und Schatten

Die Einführung des Deutschlandtickets, eine vergünstigte Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr, feiert ihr einjähriges Bestehen. Mit etwa 11,2 Millionen regelmäßigen Nutzern, scheint das Angebot vor allem bei Pendlern Anklang zu finden. Eine Studie der Deutschen Bahn zeigt, dass jeder zweite Abonnent das Ticket für den Arbeits- oder Schulweg verwendet. Viele Firmen motivieren ihre Angestellten durch subventionierte Jobtickets, die teils sogar als Gratifikation zur Verfügung stehen – 17 Prozent aller Deutschlandtickets fallen in diese Kategorie.

Trotz der Möglichkeit zur monatlichen Kündigung bleiben viele Kunden dem Angebot treu, wobei lediglich sieben Prozent ihr Abo beenden. Mehrheitlich wird das Ticket konstant genutzt, ein Drittel der Abonnenten hält es immerhin für acht Monate oder länger.

Diese Beliebtheit des Deutschlandtickets führte zu merklich volleren Zügen gerade auf touristisch attraktiven Strecken. Die Deutsche Bahn plant daher in Kooperation mit den Verkehrsverbünden einen Ausbau des Sitzplatzangebots, um der gestiegenen Nachfrage zu begegnen. Laut Verkehrsvorständin Evelyn Palla bleibt das Platzangebot im Regionalverkehr prinzipiell ausreichend, wenngleich Verbesserungen im ländlichen Raum und in der Ticketstruktur gefordert sind, wie Dirk Flege von der Allianz pro Schiene anmahnt.

Obgleich 16 Prozent der Nutzer weniger Auto fahren, steht die erhoffte Verlagerung im Verkehrswesen noch aus. VDV-Präsident Wortmann sieht insbesondere das Potential bei Neukunden, um einen signifikanten Beitrag zu den Klimazielen zu leisten. Finanzielle Unsicherheiten belasten derweil das Deutschlandticket; nach 2023 fehlt bisher eine feste Zusage des Bundes für die Fortführung der Subventionen. Die Bürger müssen womöglich ab 2025 tiefer in die Tasche greifen, um das Deutschlandticket zu finanzieren.