08. Mai, 2025

Politik

Deutschland erinnert an den 8. Mai: Steinmeier warnt vor der Gefahr des Extremismus.

Anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges fand im Deutschen Bundestag eine bedeutende Gedenkstunde statt, bei der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Bedeutung der entschlossenen Bewahrung demokratischer Werte in den Vordergrund stellte. Er sprach eindringlich über die Gefahren, die durch aufstrebende extreme nationalistische Bewegungen und die damit einhergehende Missachtung demokratischer Institutionen entstehen könnten. Parallel zu dieser Veranstaltung wurde auch in Israel dem Tag gedacht, wo Staatspräsident Izchak Herzog den 8. Mai als "Sieg des Guten über das Böse" würdigte.

In seiner Ansprache hob Bundespräsident Steinmeier hervor, dass der 8. Mai, als historischer Tag der Befreiung, ein zentraler Bestandteil der gesamtdeutschen Identität geworden ist. Er rief dazu auf, wachsam gegenüber extremistischen Tendenzen innerhalb Deutschlands zu bleiben. Steinmeier äußerte zudem seine Besorgnis über das Hinterfragen internationaler Ordnungen, angetrieben durch die Politik der Vereinigten Staaten unter der Administration von Präsident Donald Trump. Diese Entwicklungen, so Steinmeier, könnten die durch den Zweiten Weltkrieg geprägte globale Friedensordnung nachhaltig schwächen.

Die Ansichten von Steinmeier wurden jedoch nicht unumstritten aufgenommen. AfD-Vorsitzender Tino Chrupalla wies die Kritik des Bundespräsidenten an extremistischen Kräften entschieden zurück und zeigte sich verärgert über dessen Äußerungen zur US-amerikanischen Politik. Steinmeier stellte klar, dass ein Schlussstrich unter der deutschen Vergangenheit und ihrer damit verbundenen Verantwortung keine Option sei. Als weiteres Zeichen der Mahnung rief Bundestagspräsidentin Julia Klöckner dazu auf, das Bewusstsein für die historischen Verbrechen Deutschlands lebendig zu halten.

Mit einem Blick auf den weltweiten Kontext würdigte Steinmeier den entscheidenden Beitrag der Alliierten, einschließlich der Roten Armee, im Kampf gegen den Nationalsozialismus. In Bezug auf die aktuelle geopolitische Situation in Europa äußerte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Besorgnis. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, sich auch heute gemeinsam gegen das "Böse" zu stellen.

Die Gedenkstunde endete mit einer feierlichen Ehrung der Kriegsopfer, begleitet von einem eindringlichen Aufruf, die gegenwärtigen Herausforderungen mit Entschlossenheit, im Streben nach Freiheit und der Bewahrung der Menschenwürde, anzugehen. Präsident Herzog aus Israel unterstrich dabei nachdrücklich die Notwendigkeit, sich entschlossen gegen Hass in jeder Form zu behaupten.