22. Mai, 2025

Pharma

Deutsche Chemie- und Pharmaindustrie intensiviert Forschungsaktivitäten

Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie befindet sich in einer dynamischen Phase des Wachstums, insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung. Gemäß einer aktuellen Prognose des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) werden die Investitionen in diesen Bereich im laufenden Jahr ein neues Rekordhoch von 16,5 Milliarden Euro erreichen. Diese Summe stellt eine Steigerung um 400 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr dar und spiegelt das kontinuierliche Engagement der Branche wider, trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre.

Thomas Wessel, Vorsitzender des Forschungs- und Bildungsausschusses im VCI, unterstreicht die andauernde Entschlossenheit der Industrie, ihre Forschungsinitiativen fortzuführen. Er weist jedoch darauf hin, dass das Wachstum in den Forschungsausgaben im internationalen Vergleich moderat ausfällt. Diese verhaltene Wachstumsrate wird teilweise auf die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zurückgeführt, was immer mehr Unternehmen dazu veranlasst, ihre Forschungs- und Entwicklungsabteilungen ins Ausland zu verlagern.

Ein zunehmender Druck kommt von der globalen Konkurrenz, allen voran aus Asien. Diese Regionen verzeichnen signifikante Fortschritte, insbesondere bei der Anzahl der Patentanmeldungen, und überholen damit Deutschland in diesem wichtigen Indikator für Innovationskraft. Wessel betont die Notwendigkeit, sich gegenüber führenden Nationen wie den USA, Japan, China und Südkorea zu behaupten, um Deutschland als Standort für Innovation und Fortschritt zu sichern.

Um den Innovationsstandort Deutschland zu stärken, schlägt Wessel unter anderem eine verstärkte Förderung der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) vor. Darüber hinaus sieht er die Notwendigkeit, stabile und sichere Karrieremöglichkeiten in der Wissenschaft zu schaffen. Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie tätigt traditionell erhebliche Investitionen in die Forschung, wobei die Pharmaindustrie mehr als 60 Prozent der finanziellen Mittel bereitstellt. Etwa 46.000 Personen sind in Forschungsbereichen beschäftigt, was rund zehn Prozent der gesamten Belegschaft der Branche ausmacht.

Darüber hinaus unterstützt der Fonds der Chemischen Industrie sowohl die akademische Forschung als auch die chemische Bildung in Schulen, um die nächsten Generationen von Fachleuten zu fördern und das Fundament für eine zukunftsorientierte Industrie zu legen.