22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Deutsche Autoindustrie im ersten Halbjahr mit durchwachsenen Zahlen

Deutsche Autoindustrie im ersten Halbjahr mit durchwachsenen Zahlen

Die deutschen Automobilhersteller BMW, VW und Mercedes-Benz haben kürzlich ihre Verkaufszahlen für das erste Halbjahr präsentiert und das Bild ist gemischt. Keiner der Konzerne konnte auf Gesamtebene Wachstum vermelden. BMW verzeichnete einen minimalen Rückgang von 0,1 Prozent und verkaufte 1,21 Millionen Autos. Volkswagen musste einen Rückgang von 0,6 Prozent auf 4,35 Millionen Fahrzeuge hinnehmen. Am stärksten betroffen war Mercedes-Benz mit einem Minus von 6 Prozent und 1,17 Millionen verkauften Automobilen.

Volkswagen hatte vor allem Schwierigkeiten mit den Marken VW Pkw und Audi, die auf 833.000 Fahrzeuge kamen, was einem Rückgang von 8,2 Prozent entspricht. Die Kernmarke konnte ihre Verkäufe fast stabil halten, jedoch ging der Absatz von April bis Juni um 5,2 Prozent zurück. Skoda und Seat/Cupra hingegen zeigten positive Entwicklungen.

Ein weiteres Problemfeld für Volkswagen war der chinesische Markt. In China, wo der Konzern etwa ein Drittel seiner Fahrzeuge absetzt, sanken die Verkaufszahlen um 7,4 Prozent auf knapp 1,35 Millionen Autos. Auch bei Elektroautos gab es weltweit einen leichten Rückgang mit 317.200 ausgelieferten E-Modellen. Audi erwägt aufgrund schwacher Nachfrage sogar die Einstellung der Produktion des Q8 e-tron in Brüssel.

Bei BMW drückten die Marken Mini und Rolls-Royce auf die Absatzzahlen. Mini verzeichnete einen Rückgang von 18,7 Prozent, Rolls-Royce von 11,4 Prozent. Die Kernmarke BMW konnte jedoch mit einem Plus von 2,3 Prozent auf 1,1 Millionen Fahrzeuge nahezu ausgleichen. Trotz des herausfordernden Marktumfelds blieben Elektrofahrzeuge ein Wachstumsmotor; die Auslieferungen stiegen um etwa ein Viertel auf 190.600 Einheiten.

Mercedes-Benz sah sich ebenfalls mit sinkenden Absatzzahlen im Bereich Elektromobilität konfrontiert. Der Absatz vollelektrischer Fahrzeuge sank um 16 Prozent auf 101.600. Die Gesamtauslieferungen im Pkw-Bereich sanken um 6 Prozent, und im Van-Segment meldete Mercedes-Benz ein Minus von 4 Prozent. Modellwechsel und Verfügbarkeitsengpässe sowie ein gedämpftes Marktumfeld in Asien beeinflussten die Verkaufszahlen negativ.

Trotz der Herausforderungen zeigt sich der VW-Konzern optimistisch für das Gesamtjahr 2024. Hildegard Wortmann, Audi-Vertriebschefin, erwartet eine leichte Steigerung der weltweiten Auslieferungen, begünstigt durch den Hochlauf zahlreicher wichtiger Modelle im zweiten Halbjahr.