23. Oktober, 2024

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Deutsche Autohersteller kämpfen mit rückläufigen Absatzzahlen – Hoffnung auf das zweite Halbjahr

Deutsche Autohersteller kämpfen mit rückläufigen Absatzzahlen – Hoffnung auf das zweite Halbjahr

Die deutsche Automobilindustrie steckt in einem herausfordernden Fahrwasser. BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz haben aktuelle Absatzdaten für das erste Halbjahr veröffentlicht, die insgesamt wenig optimistisch stimmen. Keine der drei großen Marken konnte in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Absatzplus erzielen. Relativ stabil zeigte sich BMW mit einem leichten Rückgang von 0,1 Prozent auf 1,21 Millionen Fahrzeuge. VW verzeichnete ein Minus von 0,6 Prozent und verkaufte 4,35 Millionen Autos. Bei Mercedes hingegen gab es einen deutlicheren Einbruch um 6 Prozent auf 1,17 Millionen Fahrzeuge. Innerhalb des Volkswagen-Konzerns traf es besonders die Hauptmarke VW und die Tochter Audi schwer. Während die VW-Kernmarke noch mit nur 0,2 Prozent Rückgang solide abschnitt, fielen die Absatzzahlen bei Audi um 8,2 Prozent auf 833.000 Fahrzeuge. Besser schlugen sich Škoda und Seat/Cupra, die Absatzgewinne verzeichneten. Der chinesische Markt, auf den ein Drittel der VW-Verkäufe entfällt, brachte weitere Schwierigkeiten. Hier gingen die Verkäufe um 7,4 Prozent auf 1,35 Millionen Fahrzeuge zurück. Auch der Absatz von Elektrofahrzeugen schwächelte, besonders in Europa und den USA. Audi konnte seine Verkäufe von E-Fahrzeugen leicht steigern, obwohl das Flaggschiff-Modell Q8 e-tron rückläufige Zahlen aufwies. Diese Entwicklung stellt die Produktion in Brüssel mit rund 3.000 Arbeitsplätzen in Frage. Dennoch bleibt Volkswagen für das Gesamtjahr optimistisch. Audi-Vertriebschefin Hildegard Wortmann rechnet mit einer leichten Steigerung der weltweiten Auslieferungen. BMW musste bei seinen Töchtern Mini und Rolls-Royce Rückschläge von 18,7 Prozent respektive 11,4 Prozent hinnehmen. Die Kernmarke BMW jedoch konnte 1,1 Millionen Fahrzeuge verkaufen und ein Wachstum von 2,3 Prozent erzielen. Die Elektromobilität entwickelte sich bei BMW weiterhin positiv, mit einer Steigerung von knapp 25 Prozent. Dennoch verlangsamte sich das prozentuale Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. BMW-Vertriebschef Jochen Goller äußerte sich positiv zur aktuellen Lage und hob das zweistellige Wachstum bei E-Fahrzeugen und Premium-Modellen hervor. Mercedes-Benz sah ebenfalls einen Rückgang bei den Auslieferungen. Der Bereich Mercedes-Benz Cars verzeichnete ein Minus von 6 Prozent, der Bereich Vans ein Minus von 4 Prozent. Elektromobilität erwies sich als wachstumshemmend mit einem Rückgang von 16 Prozent bei E-Fahrzeugen. Herausfordernde Marktbedingungen und Modellwechsel beeinflussten die Verkaufszahlen erheblich. Insbesondere der asiatische Markt stellte mit gedämpfter Nachfrage ein Problem dar. Alle Augen sind nun auf die zweite Jahreshälfte gerichtet, in der die Hersteller durch neue Modelle und strategische Anpassungen wieder Fahrt aufnehmen wollen.