27. Juli, 2024

Politik

Deeskalation im Nahen Osten: USA und Israel beraten in Videokonferenz

Deeskalation im Nahen Osten: USA und Israel beraten in Videokonferenz

Die Eskalation im Nahen Osten steht erneut im Zentrum internationaler Bemühungen um Deeskalation, nachdem hochrangige US-amerikanische und israelische Regierungsvertreter am Montag eine dringlich angesetzte Videokonferenz abhielten, um über die Spannungen in Rafah, einem Gebiet im Gazastreifen, zu beraten. Aus dem Weißen Haus sowie aus dem US-Außenministerium erfolgte eine Bestätigung, dass das Treffen stattgefunden hat, das Medien bereits im Vorfeld thematisiert hatten.

Karine Jean-Pierre, Sprecherin des Weißen Hauses, erläuterte, dass der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, die Gesprächsführung übernommen habe. Der Termin für die Schalte sei nach gemeinsamer Abstimmung bereits am vergangenen Freitag festgelegt worden. Dabei habe die Eilbedürftigkeit einer Konversation angesichts der Lage in Rafah höchste Priorität genossen. Ob eine direkte Begegnung folgen wird, ließ Jean-Pierre allerdings offen.

Matthew Miller, der Sprecher des US-Außenministeriums, teilte mit, dass neben Sullivan auch der Außenminister Antony Blinken an der Videokonferenz teilgenommen habe. Es wird erwartet, dass Blinken seine bereits zuvor geäußerte Sorge über die potenziell schwerwiegenden humanitären Folgen einer großflächigen Bodenoffensive deutlich machen wird.

Eine israelische Delegation hatte ursprünglich schon in der letzten Woche nach Washington reisen sollen, um die amerikanischen Bedenken bezüglich der geplanten Militäraktion in Rafah zu erörtern und alternative Vorgehensweisen auszuloten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte diese Pläne jedoch überraschend verworfen, nachdem der UN-Sicherheitsrat eine Resolution für eine umgehende Waffenruhe verabschiedet hatte – auf die die USA keinen Einspruch erhoben. Washington steht einer umfangreichen Bodenoffensive kritisch gegenüber, nicht zuletzt wegen der großen Zahl palästinensischer Zivilisten in Rafah, die dort Schutz vor den Kampfhandlungen suchen.