20. Juli, 2025

Märkte

DAX vor Bewährungswoche: Zölle und eskalierende Geopolitik belasten

DAX vor Bewährungswoche: Zölle und eskalierende Geopolitik belasten

Der DAX steht in der kommenden Woche vor Herausforderungen, die sowohl aus geopolitischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht entstehen. Der deutsche Leitindex, der sich knapp unter seinem Rekordniveau bewegt, wird voraussichtlich mit Stagnation oder einem leichten Rückgang konfrontiert sein, so die Einschätzungen von Marktanalysten. Die Eskalation eines Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sorgt für zusätzliche Unsicherheit. Obwohl diese Entwicklungen am Freitagabend stattfanden und die Reaktionen noch nicht vollständig eingepreist sind, führte dies zu einem vorübergehenden Einbruch im DAX-Future. Die Unsicherheit über den Konflikt in der Ukraine bleibt, obwohl zuvor Hoffnungen auf einen Waffenstillstand bestanden hatten. Seitens der KSW Vermögensverwaltung geht Portfoliomanager Manfred Rath davon aus, dass der DAX seitwärts tendieren wird, sofern keine weiteren geopolitischen Schocks auftreten. Die Bedrohung der Einführung neuer US-Zölle unter Trump könnte die Märkte zusätzlich belasten. Auch Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen äußert Besorgnis angesichts der Zollpolitik der USA, die sowohl im Inland als auch international zu einer angespannten Stimmung unter Konsumenten und Produzenten führt. Die jüngsten 25-Prozent-Zollandrohungen gegen Europa verdeutlichen die erratische Natur von Trumps Vorgehen, dessen Popularität bei Anlegern nachlässt. Stephan Greiner, ein Kapitalmarktexperte von B&K Vermögensverwaltung, hebt die Bedeutung der Konjunkturdaten aus den USA in der nächsten Woche hervor. Insbesondere die Daten vom Arbeitsmarkt am Donnerstag und Freitag könnten die zukünftige Geldpolitik der US-Notenbank maßgeblich beeinflussen. Ein robuster Arbeitsmarkt spricht gegen die erhofften Zinssenkungen, dennoch ist auch eine mögliche Ermüdung der US-Wirtschaft nicht auszuschließen. Die DZ Bank sieht fehlende Anschlusskäufe auf dem deutschen Aktienmarkt. Technische Analysen deuten auf eine überhitzte Marktsituation hin, die zeitnah abgemildert werden könnte. Gewinnmitnahmen könnten den DAX weiter nach unten drücken. Neben den geopolitischen Spannungen werden auch Unternehmenszahlen den Börsenverlauf bestimmen. Am Dienstag präsentieren Continental, Bilfinger und Freenet ihre Jahreszahlen. Am Mittwoch und Donnerstag folgen Berichte von Bayer, Evonik und weiteren bedeutenden Chemieunternehmen wie Merck.