Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich zum Wochenstart erstaunlich robust gegenüber der jüngsten Zollankündigung von US-Präsident Donald Trump. Der DAX kletterte um 0,29 Prozent auf 21.851,05 Punkte und machte so einige der Verluste vom Wochenschluss wett. Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen verzeichnete ein Plus von 0,34 Prozent bei 27.066,00 Punkten. Der EuroStoxx 50 als Eurozonen-Leitindex stieg um 0,30 Prozent.
Die Entscheidung Trumps, Stahl- und Aluminiumimporte in die USA mit Zöllen von 25 Prozent zu belegen, könnte weitreichende Folgen auf globaler Ebene haben. Trotz der allgemeinen Befürchtungen bemerkte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow, dass die deutsche Wirtschaft lediglich marginal davon betroffen sein werde, da Deutschlands Stahlproduktion international kaum Gewicht besitzt. Den Hauptschaden würden eher Länder wie Indien und Südkorea tragen.
Innerhalb Deutschlands blieb die Reaktion der Stahlbranche gedämpft. Die Aktien von Thyssenkrupp und Salzgitter fielen um 0,6 und 1,2 Prozent. Hingegen stiegen die Papiere von Klöckner & Co um 0,5 Prozent, da das Unternehmen einen Großteil seiner Umsätze in den USA erzielt und von potenziell steigenden Stahlpreisen profitieren könnte.
Unterdessen erholte sich die Porsche-Aktie nach einem Rekordtief am Freitag leicht und legte um 0,4 Prozent zu. Der Sportwagenhersteller hatte ein umfangreiches Maßnahmenprogramm angekündigt, um der Krise zu begegnen, einschließlich der Entwicklung neuer Fahrzeuge und exklusiverer Ausstattungslinien. Experten zeigten sich jedoch verhalten und senkten ihre Empfehlungen für Porsche, obwohl sie keine weiteren Rückschläge prognostizieren. Berenberg-Analyst Romain Gourvil sieht die Porsche-Aktien derzeit 'auf der Strafbank', da sie sich erst wieder stabilisieren müssen.