Zu Beginn des Oktobers hat der DAX eine positive Entwicklung verzeichnet, was die Grundlage für eine mögliche Jahresendrally bilden könnte. Diese Dynamik an den Börsen wird durch die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen in den USA befeuert. Finanzmarktexperte Andreas Lipkow merkt an, dass Aktien, die in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz (KI) stehen, derzeit besonders gefragt sind. Insbesondere der Anbieter OpenAI, bekannt für ChatGPT, zieht Aufmerksamkeit auf sich, da er bei der Platzierung von Mitarbeiteranteilen eine erstaunliche Bewertung von etwa einer halben Billion US-Dollar erreicht hat. Dies verdeutlicht das enorme Wachstumspotenzial, das Investoren im Bereich der Künstlichen Intelligenz sehen.
Robert Halver von der Baader Bank erläutert, dass nicht nur Halbleiterunternehmen wie Nvidia von der wachsenden Begeisterung für KI profitieren. Auch Anbieter von Cloud-Diensten, Softwareunternehmen und Datenspeicheranbieter erleben durch die hohen Erwartungen im KI-Markt einen Auftrieb. Trotz des aktuellen Regierungsstillstands in den USA bleibt die Stimmung am deutschen Aktienmarkt optimistisch, wobei der DAX kürzlich die wichtige Marke von 24.000 Punkten überschritten hat und sich damit dem Rekordhoch aus dem Juli nähert.
Doch die zukünftige Entwicklung des Marktes ist mit Unsicherheiten behaftet. Der Regierungsstillstand in den USA führt dazu, dass keine neuen Konjunkturdaten veröffentlicht werden, was eine entscheidende Informationsquelle für die Federal Reserve und Investoren einschränkt. Analytikerin Birgit Henseler von der DZ Bank warnt davor, dass das Fehlen dieser Daten eine wichtige Entscheidungsgrundlage entfällt. Dennoch erinnert Henseler daran, dass die Märkte in der Vergangenheit bereits ähnliche Situationen wie frühere Shutdowns überstanden haben, was Zuversicht für die aktuelle Lage schafft.
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, sieht in den schwachen US-Arbeitsmarktdaten ein Argument für zusätzliche Zinssenkungen und weist darauf hin, dass Investoren derzeit andere Risiken vernachlässigen. Unternehmensseitig stehen diese Woche wichtige Ereignisse im Fokus: der Kapitalmarkttag von Aurubis, der Quartalsbericht von Gerresheimer sowie die Auslieferungszahlen von Volkswagen. In Bezug auf konjunkturelle Daten bleibt die Lage jedoch unklar, da die fehlenden US-Informationen ein trübes Bild zeichnen.