In den letzten Monaten hat der deutsche Leitindex DAX eine Phase der Stagnation erlebt, während andere bedeutende internationale Indizes wie der S&P 500, der Dow Jones und die Nasdaq neue Höchststände erreichen konnten. Seit Mai konnte der DAX keine nennenswerten Bewegungen verzeichnen, was Fragen zur Robustheit der wirtschaftlichen Erholung in Deutschland aufwirft. Andreas Hürkamp von der Commerzbank äußert in diesem Zusammenhang Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit dieser Erholung.
Ein Hoffnungsschimmer zeigt sich jedoch im Bereich des internationalen Handels. Nach einem Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping wurden Anzeichen einer Entspannung im Handelskonflikt sichtbar. Besonders positiv aufgenommen werden die Fortschritte in der Diskussion über die Seltenen Erden, von deren Verfügbarkeit zahlreiche westliche Industrien abhängig sind. Trotz dieser Entwicklungen startet der DAX in die Woche bei einem leichten Plus von über 24.000 Punkten. Dennoch bleibt der DAX hinter den Rekorden seiner internationalen Pendants zurück.
Der volatile Kryptowährungsmarkt lenkt derzeit ebenfalls die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich. Der Bitcoin-Kurs erlebte kürzlich einen erheblichen Rückgang, fiel von einem Hoch von über 124.000 US-Dollar auf derzeit rund 107.000 US-Dollar. Gleichzeitig erfreut sich der Goldmarkt wachsender Beliebtheit, da der Preis des Edelmetalls auf über 4.022 US-Dollar gestiegen ist, nach einem Anstieg auf ein frühes Oktoberhoch von 4.000 US-Dollar.
Parallel dazu werden besorgte Stimmen im Zusammenhang mit einer möglichen Investitionsblase im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) laut. Trotz beeindruckender Unternehmensgewinne befürchten einige Experten eine Marktüberhitzung. Ulrich Stephan von der Deutschen Bank hebt die tiefgreifenden Veränderungen hervor, die durch die KI vorangetrieben werden, während Bernd Meyer von Berenberg optimistisch in die Zukunft blickt. Er verweist auf die zu erwartenden Zinssenkungen der Fed und stabile Wirtschaftsdaten, die eine positive Stimmung für Aktien zum Jahresende unterstützen sollen.
In der charttechnischen Analyse kleidet Christoph Geyer seine Erwartungen in vorsichtigen Optimismus. Er glaubt an die Möglichkeit eines signifikanten Ausbruchs des DAX, sofern keine neuen Störungen im Handelsbereich auftreten.
Die bevorstehende Woche wird mit Spannung erwartet, da neue Konjunkturdaten und Unternehmensberichte veröffentlicht werden. Im Mittelpunkt stehen dabei Firmen wie Fresenius Medical Care, BMW und die Commerzbank, deren Ergebnisse maßgeblich zur weiteren Marktentwicklung beitragen könnten.