22. Oktober, 2024

Märkte

DAX bleibt im Gleichgewicht: Bullen und Bären im Wechselspiel

DAX bleibt im Gleichgewicht: Bullen und Bären im Wechselspiel

In den vergangenen Tagen zeigten sich die deutschen Aktienmärkte weitgehend unbewegt, wahrscheinlicher jedoch als selten zuvor: Die Investoren aktiv. Besonders auffällig ist der Wechsel vieler von der Seitenlinie auf die Shortpositionen, was laut Experten Goldberg dem Markt langfristig zugutekommen könnte.

Der DAX verzeichnete lediglich einen minimalen Zuwachs von 0,2 Prozent seit der letzten Sentiment-Erhebung. Dies gilt als eher enttäuschend für die optimistischen Anleger, die auf höhere Gewinne spekulierten. Ein temporärer Anstieg um 2,2 Prozent, möglicherweise im Zusammenhang mit dem Ergebnis des zweiten Wahlgangs zur französischen Nationalversammlung, vermochte es nicht, den Markt dauerhaft über die Marke von 18.550/600 Punkten zu heben. Letztlich schmolz der Gewinn dahin, und der DAX liegt aktuell auf demselben Niveau wie vergangene Woche.

Auffällig ist, dass unter den institutionellen Investoren mit mittelfristigem Handelshorizont ein Stimmungsumschwung zu beobachten ist. Der Börse Frankfurt Sentiment-Index fiel um 12 Punkte auf einen neuen Tiefstand von -9. Das Lager der Bären vergrößerte sich um 11 Prozentpunkte, wobei die meisten dieser neuen Pessimisten aus ehemals neutralen Investoren stammen.

Insgesamt schrumpfte die Gruppe der neutral gestimmten Akteure um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Rekordstand von vor zwei Wochen. Dies könnte als verpasste Gelegenheit für Optimisten interpretiert werden, die offenbar mit höheren Gewinnen gerechnet hatten.

Auf der anderen Seite gab es bei den Privatanlegern nur geringe Veränderungen. Ihr Börse Frankfurt Sentiment-Index stieg geringfügig um 2 Punkte auf +8. Diese positive Veränderung wird vor allem durch die bullishen Tendenzen der über Social Media befragten Privatanleger getragen, obwohl kaum günstigere Einstiegskurse verfügbar waren. Einige bullish eingestellte Privatanleger tauschten jedoch offenbar ihre Positionen zu Bären um, was zu einem geringfügigen Anstieg des Bärensentiments führte.

Aktuell zeigt sich eine deutliche Stimmungskluft zwischen Privatanlegern und institutionellen Investoren. Letztere sind pessimistischer als zuvor, was jedoch bei einer längerfristigen Betrachtung von drei bis sechs Monaten als fast neutrales Sentiment einzustufen ist. Während die Bären erste Nachfrage im Bereich von 17.980 bis 18.030 Punkten erzeugen, könnten langfristig orientierte Abverkäufe, insbesondere aus dem Ausland, diese Nachfrage übersteigen.

Gleichzeitig haben Optimisten bislang kaum Gewinne realisiert, was einem erneuten Aufschwung im Weg stehen könnte. Es scheint, dass der DAX derzeit im Gleichgewicht verharrt, das womöglich erst durch langfristige Kapitalflüsse aufgebrochen werden kann.