07. November, 2025

Wirtschaft

Daimler Truck geht mit positiven Erwartungen gestärkt aus wirtschaftlichen Herausforderungen hervor

Daimler Truck, einer der führenden Hersteller in der Lkw-Branche, sieht sich derzeit mit erheblichen Herausforderungen auf dem nordamerikanischen Markt konfrontiert. Im dritten Quartal musste das Unternehmen bedeutende Einbußen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn hinnehmen. Diese Entwicklung ist maßgeblich auf die anhaltende Schwäche der US-Branche sowie auf die belastenden Zölle auf Stahl und Aluminium zurückzuführen. Infolgedessen erwartet der Konzern, dass die Verkaufs- und Margenzahlen am unteren Ende der prognostizierten Spannen liegen werden. Erfreulicherweise zeigen sich jedoch im Bereich der Bestellungen erste positive Anzeichen, da sich die Situation im Vergleich zum schwachen zweiten Quartal zusehends verbessert hat.

Im europäischen Markt hingegen kann Daimler Truck von einem deutlichen Aufschwung profitieren. Mithilfe eines strategisch ausgerichteten Sparprogramms gelang es der Marke Mercedes-Benz, ihren Absatz um acht Prozent zu steigern und die Bestellungen um beeindruckende 20 Prozent zu erhöhen. Diese positive Entwicklung führte zu einer leichten Verbesserung der operativen Marge in Europa, welche nun diejenige in Nordamerika übersteigt.

Unter der Leitung von CEO Karin Radström hat Daimler Truck weitreichende Maßnahmen zur Kostensenkung implementiert. Ziel des Unternehmens ist es, die laufenden Kosten in Europa bis zum Jahr 2030 um mehr als eine Milliarde Euro zu reduzieren. Im Zuge dieses Vorhabens ist ein Stellenabbau von rund 5.000 Arbeitsplätzen in Deutschland geplant. In Nordamerika werden zudem die Produktionskapazitäten zurückgefahren, wodurch insgesamt mehr als 2.000 Arbeitsplätze betroffen sind.

Im Bereich des Industriegeschäfts verzeichnete Daimler Truck einen Umsatzrückgang von 14 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Gleichzeitig sank das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 40 Prozent auf 716 Millionen Euro. Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Unternehmen zuversichtlich und hält an seinen, wenn auch gesenkten, Prognosen für das Gesamtjahr fest. Analysten beobachten mit Interesse die Aussichten für das kommende Jahr und die mögliche Entwicklung der Importzölle.

Die Erhöhung der Zölle auf Stahl und Aluminium, die während der Trump-Administration eingeführt wurden, erschwert es Logistikunternehmen, die zukünftige Nachfrage präzise einzuschätzen, was sich negativ auf die Bestellungen von Nutzfahrzeugen auswirkt. Besonders betroffen sind hier die Marken Freightliner und Western Star, die in Nordamerika üblicherweise als besonders profitabel gelten. Gleichzeitig verstärkt Daimler Truck in Europa seine Anstrengungen zur Förderung einer kosteneffizienten Produktion und zur Steigerung der Margen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.