23. Oktober, 2024

Technologie

Cyberangriffe und Desinformationsgefahren: Deutsche Internetnutzer sehen düstere Zeiten

Cyberangriffe und Desinformationsgefahren: Deutsche Internetnutzer sehen düstere Zeiten

Die Internetnutzer in Deutschland fühlen sich aktuell so stark wie nie zuvor von Cyberangriffen und Desinformationskampagnen bedroht. Dies offenbart der jüngst veröffentlichte Sicherheitsindex der Initiative "Deutschland sicher im Netz" (DsiN). Auf einer Skala von null bis hundert fiel der Bedrohungs-Gesamtindex, der die digitale Sicherheitslage für Verbraucher schildert, mit 55,7 Punkten auf den bislang schlechtesten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2014.

Vergangenes Jahr lag der Wert noch bei 57,2, davor bei 59,8 Punkten. Der bisherige Höchststand des subjektiven Schutzniveaus wurde 2016 mit 65,4 Punkten erreicht. Der Index reflektiert die Verbindung zwischen subjektivem Bedrohungsempfinden und dem tatsächlichen Schutzniveau der Verbraucher. Mit dem momentanen Wert ist der Index nur noch 5,7 Punkte vom bedenklichen Kipppunkt von 50 entfernt, an dem die Unsicherheitsfaktoren die Sicherheitsfaktoren übersteigen würden.

Für die Berechnung der DsiN-Index-Zahlen wurden in Zusammenarbeit mit ARIX rund 2000 Verbraucher und Verbraucherinnen über 16 Jahren mittels einer repräsentativen Onlineumfrage befragt.

Phishing-Versuche – betrügerische E-Mails oder Nachrichten, die zur Eingabe sensibler Daten auffordern – nahmen im letzten Jahr um 4,8 Prozent zu.

In der diesjährigen Kantar-Studie lag der Schwerpunkt auf der Künstlichen Intelligenz (KI). Fast 21 Prozent der Befragten sehen KI als überwiegend positiv, während 31,5 Prozent sie eher als Risiko betrachten. Die Mehrheit (67,7 Prozent) glaubt, dass KI zukünftig unverzichtbar sein wird. Auch die Nachfrage nach Aufklärung und Unterstützung ist hoch: 77,2 Prozent wünschen sich mehr Informationen, um KI sicher und selbstbestimmt nutzen zu können.

Generell wissen die meisten Nutzer, wie man sich im Netz gut schützt. 99,2 Prozent sind sich der Wichtigkeit starker Passwörter bewusst. Die Umsetzung im täglichen Sicherheitsverhalten zeigt ebenfalls Fortschritte: 80,6 Prozent nutzen sichere Zahlungssysteme und 80,2 Prozent verwenden tatsächlich starke Passwörter. Eine Diskrepanz bleibt jedoch bei der Aktualisierung von Betriebssystemen und Apps; obwohl 98,8 Prozent wissen, dass Sicherheits-Updates notwendig sind, implementieren dies nur 80,2 Prozent in der Praxis.