Wachstum trotz Gegenwind – CTS Eventim liefert
CTS Eventim meldet für das dritte Quartal solide Ergebnisse und bleibt beim Jahresausblick unerschütterlich. Nach neun Monaten kommt der Konzern auf 2,15 Milliarden Euro Umsatz – sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Auch das operative Ergebnis legt zu: Das bereinigte Ebitda stieg um fünf Prozent auf 337,9 Millionen Euro.

Es sind Zahlen, die zeigen, dass Eventim sich nicht von einem verlangsamten Sommergeschäft aus dem Konzept bringen lässt. Die Monate Juli bis September wuchsen zwar schwächer als das starke erste Halbjahr, doch gerade beim Blick auf die Rendite zeigt sich der Konzern in guter Verfassung: Die operative Ebitda-Marge erholte sich deutlich und liegt nahezu wieder auf Jahresniveau.
Ein Markt, der sich nach der Pandemie neu sortiert hat
Die eigentliche Nachricht hinter den Zahlen ist jedoch struktureller Natur: Das Live-Geschäft hat sich nach dem pandemischen Ausnahmezustand endgültig stabilisiert. Ticketkäufe finden früher statt, internationale Tourneen kehren zurück, und Eventim profitiert von einer Preissetzungsmacht, die vor wenigen Jahren undenkbar schien.
Der Konzern ist längst mehr als eine Ticketplattform. Als Veranstalter großer Tourneen und Betreiber eigener Venues hat Eventim sein Geschäftsmodell verbreitert – und ist damit robuster geworden. Ein langsameres Quartal bedeutet heute nicht mehr zwingend ein schwächeres Jahr.

Die Marge zeigt, wie diszipliniert Eventim arbeitet
Die wichtigste Kennzahl im dritten Quartal ist nicht der Umsatz, sondern die Rendite. Dass Eventim den Rückstand bei der operativen Marge nahezu komplett aufgeholt hat, zeigt zweierlei:
- Effiziente Kostenkontrolle trotz Inflation:
Höhere Sicherheitskosten, steigende Personalausgaben, teurere Logistik – Eventim hat diese Faktoren gut abgefedert. - Stabile Nachfrage im Kerngeschäft:
Die Zahlungsbereitschaft der Kunden bleibt hoch, selbst bei steigenden Ticketpreisen. Das stärkt die Margen und gibt dem Management Freiraum für weiteres Wachstum.
In einem Umfeld, in dem viele Veranstalter noch immer mit schwankender Nachfrage kämpfen, wirkt CTS Eventim wie ein Fels in der Brandung.
Warum Eventim weiter vorsichtig optimistisch bleibt
Der Konzern hält an seiner Prognose fest – und das ist bemerkenswert. Nach Jahren voller Unsicherheiten signalisiert Eventim damit eine klare Erwartung: Die Nachfrage nach Live-Erlebnissen bleibt hoch. Der Konzertmarkt ist international wieder im Takt, und in Europa gehört Eventim zu den dominierenden Akteuren.
Gleichzeitig bleibt die Branche empfindlich. Stornos großer Tourneen, konjunkturelle Flauten oder Kostenexplosionen können schnell durchschlagen. Dass Eventim seine Prognose nicht anhebt, sondern lediglich bestätigt, ist daher kein Schwächezeichen – sondern Ausdruck einer realistischen Einschätzung.
Ein starkes Jahr mit einer letzten offenen Frage
Wenn Eventim in den letzten Monaten des Jahres keine größeren Rückschläge erlebt, könnte 2025 zu einem der stabilsten Geschäftsjahre seit langem werden. Die Basis stimmt, die Nachfrage trägt, das Geschäft läuft.
Doch eine Frage bleibt: Wie nachhaltig ist die neue Normalität der Ticketpreise und des Live-Booms?
Solange Konsumenten bereit sind, hohe Preise für Live-Events zu zahlen, ist Eventim in einer komfortablen Position. Sollte die Kaufkraft aber unter Druck geraten, könnte selbst ein Marktführer nicht unbegrenzt davonlaufen.
Für den Moment aber hat CTS Eventim bewiesen, dass das Unternehmen auf Kurs bleibt – auch wenn der Sommer nicht perfekt war. Und genau das macht die Zahlen so bemerkenswert.



